Haspe. Das E-Scooter-Verleihsystem läuft in Hagen sehr gut an. Doch das Bezahlsystem wurde schon ausgetrickst. Und wer sammelt die Scooter wieder ein?

Wie berichtet soll das Elektro-Tretroller-Projekt in Hagen nach dem großen Erfolg in Haspe nun auch auf die Innenstadt ausgeweitet werden. Insgesamt werden im Stadtteil Mitte voraussichtlich 70 bis 75 Stellplätze für das Abstellen der E-Tretroller benötigt werden. Doch die erfolgreiche Pilotphase in Haspe mit dem Unternehmen Zeus deckt auch kleine Hürden auf. Darüber berichtete Umweltamtsleiter Thomas Köhler zuletzt in der Bezirksvertretung Haspe.

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In Haspe sei das Projekt, und das ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig, ohne große Probleme gestartet, betont die Verwaltung zuletzt. Während in anderen Städten beobachtet werde, dass die Elektro-Roller demoliert oder wild im ganzen Stadtgebiet geparkt würden, funktioniere das Hagener System – die Stadt arbeitet für das Angebot in Haspe mit der Firma Zeus zusammen – offenbar besser.

Das ist allerdings nach aktuellem Stand nicht ganz richtig. Denn es gibt zwei Hürden, an denen aktuell gearbeitet werde, erklärt der Umweltamtsleiter Thomas Köhler. Zum einen gehe es darum, wer eigentlich die Kosten trage, wenn ungeregelt abgestellte E-Roller einfach so in der Stadt oder in Haspe herumstehen.

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Zum anderen haben „findige Leute“, wie Köhler es beschreibt, herausgefunden, wie man das Bezahlsystem austrickst. „Die Roller werden dann quasi benutzt, bis die Batterien leer sind und in diesem Zustand einfach irgendwo zurückgelassen. Und es wird dann nicht mehr bezahlt. Das Problem, das hinzukommt, ist, dass die Geräte auch nicht ortbar sind.“

So sieht das im Hasper Ortsbild aus, wenn die E-Scooter an ihren Plätzen am Fahrbahnrand stehen,
So sieht das im Hasper Ortsbild aus, wenn die E-Scooter an ihren Plätzen am Fahrbahnrand stehen, © WP | Michael Kleinrensing

Nutzer zahlen per App

Nutzer können ihre Fahrten nur auf den festgelegten Flächen per App starten – und auch wieder beenden. Ansonsten läuft eigentlich der Gebührenzähler weiter. Ist das Gerät allerdings leergefahren, kommt es zu dem gerade beschriebenen Problem.

Der Anbieter Zeus hatte zuletzt die ersten Daten aus Haspe ausgewertet: Insgesamt wurden rund 3900 Kilometer im Monat mit den E-Rollern zurückgelegt, die durchschnittliche Reiselänge betrug dabei 3,6 Kilometer (durchschnittliche Fahrtzeit: 21 Minuten). Insgesamt, so gibt der Betreiber Zeus an, seien durch die E-Roller pro Monat rund 14 Kilo weniger CO2 ausgestoßen worden. Fazit: Die Nachfrage ist da. Während in Haspe 60 Roller (und 25 Stationen) zur Verfügung stehen, sollen es im Bezirk Mitte bedeutend mehr werden: Etwa 150 bis 200 Geräte (und bis zu 75 Stationen) würden den Hagenern dann zunächst zur Verfügung stehen.