Breckerfeld. Ein Schnellbus sollte Breckerfeld mit Hagen und dem Dortmunder Süden verbinden. Warum aus diesem Projekt nun nichts wird.
Es gab diese schöne Version. Eine Version, die den Öffentlichen Personennahverkehr, der beim Heimatcheck unserer Zeitung lediglich mit drei minus bis vier plus bewertet wurde, attraktiver zu gestalten. Auf der Achse Breckerfeld Hagen sollte ein weiterer Bus zum Einsatz kommen. Und zwar nicht irgendein Bus, sondern gar ein Schnellbus, der – weil er eben nicht an jeder Haltestelle anhält – gar dem Autoverkehr Konkurrenz machen sollte. Diese Vision ist nun allerdings geplatzt.
Der Schnellbus sollte von Breckerfeld über Hagen bis zum Technologiezentrum in Dortmund rollen. Damit wäre er gerade für jüngere Breckerfelder, die in Dortmund studieren wollen, als Direktverbindung eine echte Alternative gewesen. Nun aber steht fest: Daraus wird nichts.
Keine Verlängerung
„Die Linie wird auch weiterhin als potenzielle XBus-Linie X67 Dortmund Technologiepark - Dortmund-Universität - Campus Süd - Dortmund-Kirchhörde - Herdecke – Hagen geführt“, erklärt Dino Niemann, Sprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), „sie wird derzeit simuliert, allerdings ohne eine Verlängerung von Hagen nach Breckerfeld.“
Dabei hatten die Voraussetzungen eigentlich Hoffnung gemacht: Denn mit den neuen Verbindungen sollten gezielt Kommunen ohne eigenen Schienenanschluss an den regionalen Schnellverkehr angeschlossen werden. Breckerfeld wiederum hat keinen Bahnhof – alle anderen Städte an der beschriebenen Achse sehr wohl.
Schnellbuslinien werden ausgebaut
„Der VRR baut in Zusammenarbeit mit den kommunalen Aufgabenträgern, den Verkehrsunternehmen und finanziell unterstützt vom Land NRW das Schnellbus-Netz im Verbundraum aus“, erklärt Niemann weiter. „Bereits 2019 hat der VRR ein Netz aus 80 potenziell denkbaren Schnellbus-Linien erarbeitet, die mit allen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen aus dem VRR diskutiert wurden.“ Damals war Breckerfeld an dieses Netz angeschlossen.
Aus dem Gesamtnetz seien nun zunächst zwölf Linien für eine kurzfristige Umsetzung ausgewählt. Zu jeder dieser zwölf Linien wurden mit den Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen Detailplanungen durchgeführt. „Hierbei wurde die grundsätzliche Umsetzbarkeit der jeweiligen Linie besprochen und gemeinsam die Linie im Detail ausgeplant“, so Niemann weiter. „Im Laufe dieser Abstimmung konnte bei sieben Linien eine kurzfristige Umsetzbarkeit gemeinsam mit den lokalen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen identifiziert werden.“ Zu jenen Linien (unsere Zeitung berichtete) zählt nun allerdings auch die verbliebene Strecke zwischen Dortmund Hagen nicht.
Weiter nur zwei Linien
Derzeit arbeite nun der VRR gemeinsam mit allen Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen im Verbundgebiet an der Identifizierung weiterer X-Bus-Linien, die sich für eine Umsetzung eignen. „Da für die Linie keine Modifikationswünsche gemeldet wurden, ist die X67 auch weiterhin mit dem genannten Streckenverlauf enthalten“, so Dino Niemann. Ohne Breckerfeld.
Das bedeutet konkret: Von Breckerfeld aus fahren weiterhin zwei Linien in Richtung Hagen: Die 512 der Hagener Straßenbahn (einmal pro Stunde) und die Linie 84 der Märkischen Verkehrsgesellschaft von Halver aus kommend (einmal pro Stunde, allerdings teilweise mit unterbrochenem Takt).