Hohenlimburg. Die Journalistin Iryna Hornieva flüchtete mit ihren Kindern aus der Ukraine nach Hagen. Bei der Einschulung läuft noch nicht alles reibungslos

In Deutschland hat diese Woche ein neues Schuljahr begonnen. Es war für mich persönlich und für meine Kinder ziemlich seltsam zu verstehen, dass sie mitten in der Woche - mittwochs und sogar im August - mit der Schule starten. Wir sind aus der Ukraine daran gewöhnt, dass der Schulstart erst am 1. September mit der „Ersten Glocke“ gefeiert wird, einem traditionellen Lehrer-Schüler-Treffen. Mit Ausnahme der Eingeschulten gehören in Deutschland zudem weder Blumen noch Zeichen der Feier zum Beginn eines neuen Schuljahres – die Kinder kehren einfach in die Klasse zurück, aus der sie „entlassen“ wurden.

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Warten auf Einschulung

Wie sich in den ersten Tagen des Schuljahres herausstellte, sind noch nicht alle ukrainischen Kinder von Geflüchteten eingeschult. Derzeit warten ich und mehrere andere ukrainische Familien mit schulpflichtigen Kindern auf eine Lösung. Anwohner rieten, wir sollten uns an dieselbe Schule wenden, an der die Kinder die Integrationsklasse besucht haben.

Fremdes Schulsystem

Im Umfeld spreche ich mit anderen ukrainischen Müttern, die sich enttäuscht zeigen. In einem Fall sind die Kinder im Frühjahr in eine Schule integriert worden, hatten sich an die Lehrer, den Unterricht und die Klasse gewöhnt – und gehen nun auf verschiedene Schulen. Das System ist anders als in der Ukraine, wo Kinder mit sechs Jahren eingeschult werden und danach alle mindestens bis zur neunten Klasse gemeinsam unter einem Dach lernen. Eine Aufteilung nach der Grundschule auf verschiedene Schulformen gibt es in unserer Heimat nicht.

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Für ukrainische Geflüchtete mit Schulkindern beginnt das neue Schuljahr in Deutschland jedenfalls mit vielen Fragen, die hoffentlich im Laufe der Zeit gelöst werden.

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