Hagen. Kinder können potenzielle Gefahren im Straßenverkehr noch nicht erkennen. Hier gibt es Tipps für die Eltern von Schulanfängern in Hagen.
Die Sommerferien sind vorbei, die Hagener Schulen nehmen am Mittwoch wieder ihren Betrieb auf. Dann werden auch zahlreiche Erstklässler am Unterricht und auch Straßenverkehr teilnehmen.
Die jungen Schulkinder können Geschwindigkeiten und Entfernungen nach Angaben der Polizei in Hagen noch nicht richtig abschätzen und erkennen die Gefahren des Straßenverkehrs nicht rechtzeitig. Außerdem können sie aufgrund ihrer Körpergröße schnell von anderen übersehen werden.
Um einen größtmöglichen Schutz der jungen Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, sei es zwingend erforderlich, einige Hinweise zu beachten, so die Polizei. Autofahrer sollten im Bereich von Kindergärten, Schulen und Wohngebieten ihre Geschwindigkeit reduzieren und ständig in Bremsbereitschaft sein.
Eltern sollten mit ihren Kindern üben
„Beachten Sie Halt- und Parkverbote im Bereich von Schulen und Kindergärten und lassen Sie Ihre Kinder erst an einer geeigneten Stelle aussteigen“, so die Polizei Hagen: „Bedenken Sie, dass Kinder plötzlich und ohne auf den fließenden Verkehr zu achten, zwischen geparkten Fahrzeugen auf die Fahrbahn treten könnten und passen Sie deshalb stets ihre Geschwindigkeit an.“
Auch Eltern können etwas für die Sicherheit im Straßenverkehr tun, so die Polizei. Sie sollten mit ihren Kindern über das richtige Verhalten im Straßenverkehr sprechen, gemeinsam mit den Kindern den Schulweg ablaufen und die Kleinen auf mögliche Gefahrenstellen hinweisen: „Wählen Sie für Ihre Kinder immer den sichersten und nie den kürzesten Schulweg.“
Polizei kündigte verstärkte Kontrollen an
Auch auf die vorschriftsmäßige Sicherung im Auto müssen Eltern achten, sofern sie ihre Kinder zur Schule fahren. Kinder sollte man nur auf der Gehwegseite ein- und aussteigen, empfiehlt die Polizei Hagen. Bei der Kleidung sollten Eltern auf Signalfarben achten und bestenfalls Schulranzen mit großen Reflektorstreifen beschaffen.
Die Hagener Polizei will besonders in den ersten Wochen des neuen Schuljahres den Verkehr im Bereich von Schulen und Schulwegen besonders überwachen, zum Beispiel durch die Kontrolle von Park- und Halteverbote vor Schulen sowie durch Geschwindigkeitsmessungen.
Verkehrswacht Hagen mahnt zur Vorsicht
Auch die Verkehrswacht Hagen ruft anlässlich des Schulstarts alle Verkehrsteilnehmer zu besonderer Rücksicht auf. „Autofahrer und Autofahrerinnen sollten besonders in der Umgebung von Schulen und Schulbushaltestellen sehr vorsichtig, langsam und stets bremsbereit fahren“, sagt Helga Müller, Vorsitzende der Verkehrswacht Hagen. Denn Schulanfänger gelten als Verkehrsanfänger: „Sie können Entfernungen und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen noch nicht richtig einschätzen, das lernen sie erst im Laufe der Zeit.“
Erlernt werde dies allerdings durch die Teilnahme im realen Straßenverkehr und nicht auf der Rückbank eines Autos. „Das ist mit ein Grund, warum wir unterstützen, dass Kinder zu Fuß zur Schule gehen“, sagt Helga Müller. Die Anzahl der so genannten Elterntaxis habe in den vergangenen Jahren stark zugenommen, das Verkehrschaos vor vielen Schulen sei vielerorts zu einem täglichen Ärgernis geworden: „Durch den Autoverkehr direkt vor den Schulen werden auch die gefährdet, die zu Fuß gehen“, führt die Vorsitzende der Verkehrswacht aus.
Der kürzeste ist nicht immer der sicherste Schulweg
Sie rät Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen müssen, diese etwa 250 bis 400 Meter vor der Schule abzusetzen – immer zur Bordsteinkante hin. „Dann können die Kinder nicht nur ein Stück durch den Straßenverkehr gehen, sondern haben auch Bewegung und frische Luft vor dem Schultag.“ Eltern, die es bisher nicht geschafft haben, könnten den Schulweg auch mit Schulstart noch mit ihren Kindern üben. Dabei sollten sie darauf achten, welches der sicherste und nicht unbedingt der kürzeste Schulweg ist.
Beim Üben sollte die Eltern ihren Nachwuchs auf potenzielle Gefahrenstellen wie Ein- und Ausfahrten, schlecht einsehbare Straßen und Straßenübergänge ohne Ampeln hinweisen, rät Helga Müller: „Gerade in den ersten Schultagen sollten Sie Ihr Kind noch begleiten. Wenn Sie merken, dass es das Gelernte verinnerlicht hat und auch die Aufregung der ersten Schultage verflogen ist, können Sie es alleine gehen lassen.“