Hagen. 13 Monate war die Freiwilligenzentrale heimatlos. In Kürze ziehen Stephanie Krause und ihr Team ins Rathaus zurück. Was jetzt noch fehlt.

Nach 13 Monaten öffnet die Freiwilligenzentrale an ihrem Stammsitz im Rathaus an der Volme wieder. Stephanie Krause, Leiterin der Hagener Einrichtung, und ihr Team mussten zwischenzeitlich einige Male umziehen.

Frau Krause, am Donnerstag ist es endlich soweit - Sie kehren zurück...

Stephanie Krause: Wir sind alle total erleichtert, dann wieder vor Ort zu sein und endlich unsere Fläche wieder nutzen zu können.

Das Hochwasser vor über einem Jahr in der Innenstadt hatte auch Ihre Räumlichkeiten zum Teil zerstört. Wo waren die größten Schäden?

Der Boden musste komplett erneuert und die Wände kniehoch aufgestemmt werden, da sich Schimmel gebildet hatte. Die Arbeiten sind jetzt zum Glück größtenteils abgeschlossen. Der Boden ist neu, die Wände sind frisch verspachtelt und gestrichen. Wir können also wieder loslegen, obwohl noch nicht alles wieder vorhanden ist.

Wo müssen Sie noch improvisieren, was fehlt noch?

Unsere frühere große Empfangstheke ist durch das Hochwasser zerstört worden. Derzeit wird eine neue Theke gebaut, die allerdings auf keinem Podest mehr stehen wird, sondern ebenerdig platziert wird. Schließlich möchten wir mit den Menschen auf Augenhöhe ins Gespräch kommen. Außerdem fehlt noch ein großer Besprechungstisch, den wir benötigen, wenn wir Team-Treffen haben. Momentan behelfen wir uns – das klappt schon.

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Steht wieder für Beratungen bereit - das Team der Freiwilligenzentrale. Am Donnerstag, 11. August, öffnet die Einrichtung erstmals wieder ihre Pforten. 
Steht wieder für Beratungen bereit - das Team der Freiwilligenzentrale. Am Donnerstag, 11. August, öffnet die Einrichtung erstmals wieder ihre Pforten.  © Michael Kleinrensing

Nach der Flutkatastrophe musste die Freiwilligenzentrale ihre Räume im Rathaus verlassen und woanders Unterschlupf suchen...

Genau, erst sind wir ins Haus Busch gezogen. In dem leerstehenden früheren Journalistenzentrum im Lennetal konnte ich gemeinsam mit acht Mitarbeitern aus der Stadtverwaltung das Projekt ,Hochwasserhilfe’ unterstützen. Die eigentliche Arbeit der Freiwilligenzentrale – ehrenamtliche Helfer und hilfsbedürftige Bürger zusammenzubringen – musste in der Krisenzeit natürlich ruhen.

Wer hat noch in puncto Ersatz-Räumlichkeiten geholfen?

Die Stadtbücherei auf der Springe hat uns Anfang September dankenswerterweise „Asyl“ gewährt, so dass wir zumindest stundenweise Bereiche der Stadtbücherei nutzen konnten, um dort unsere Beratungen anzubieten.

Anfang Dezember haben Sie dann das Haus Busch geräumt und sind in die zweite Etage des Rathauses gezogen. Wie kam es dazu?

Ich durfte in das gemeinsame Besprechungszimmer der zwei Hagener Bürgermeister und der Bürgermeisterin einziehen, da der Raum damals aufgrund der Corona-Einschränkungen sowieso kaum genutzt wurde. Dort standen uns zwei Arbeitsplätze zur Verfügung.

Und ab Donnerstag?

In der Freiwilligenzentrale im Erdgeschoss des Rathauses stehen uns dann wieder sechs Arbeitsplätze zur Verfügung. Wir freuen uns alle unheimlich, wieder normal arbeiten zu können.

Wenn Sie an die vergangenen 13 Monate zurückdenken - worauf sind Sie besonders stolz?

Dass wir die Zeit, in der wir nur provisorisch arbeiten konnten, doch irgendwie gut überbrückt haben. Und dass mein ganzes Team, das aus 18 ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht, komplett bei der Stange geblieben ist. Das sehe ich nicht als Selbstverständlichkeit an, dafür bin ich sehr dankbar.

>>> Hintergrund: Beratungszeiten

Seit zehn Jahren ist die Freiwilligenzentrale Mieterin von knapp 140 Quadratmeter großen Räumen im Erdgeschoss des Rathauses an der Volme.

Beratungen finden dienstags von 16 bis 18 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr statt, ab September auch montags 13 bis 15 Uhr (und nach Vereinbarung).

Bürokräfte sind montags, mittwochs und donnerstags (jeweils vormittags) vor Ort. Telefonisch ist die Einrichtung unter der Nummer 18 41 70 zu erreichen, per Email unter info@fzhagen.de