Haspe. In der Nähe des Freibades Hestert in Hagen hatte sich ein Hornissenschwarm angesiedelt. Die Stadt Hagen ließ die Tiere umsiedeln.
Hornissennest in der Nähe des Freibades Hestert: Einem Hinweis von Anwohnern folgte am Dienstag ein Einsatz des Ordnungsamtes der Stadt Hagen. Vor Ort entdeckten die Mitarbeiter im unteren Bereich eines Baumstammes ein Nest der großen Wespen.
Um einen Kontakt zwischen Mensch und Tier und damit mögliche Verletzungen sowie gesundheitliche Schäden für Bürgerinnen und Bürger zu verhindern, siedelte nach Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Hagen eine vom Ordnungsamt beauftragte Firma das Nest um.
Hornissen jagen kleinere Wespen
Nach Auskunft von Ralf Blauscheck, Leiter der Biologischen Station Hagen, sind Hornissen weitaus besser als ihr Ruf. Die räuberischen Insekten werden dem Menschen nämlich in der Regel nicht gefährlich, machen aber mit Vorliebe Jagd auf kleine Artgenossen: „Sie fressen andere Wespen, oft fangen sie diese im Flug. Man glaubt gar nicht, wie schnell das geht.“
Blauscheck berichtet, er habe in diesem Sommer bereits zweimal beobachten können, wie Hornissen ein in einem Meisenkasten eingerichtetes Wespennest geplündert und die Brut fortgetragen hätten, um damit ihren eigenen Nachwuchs zu füttern. An Bienenstöcken würden sie sich dagegen in der Regel nicht vergreifen.
Nur im Ausnahmefall am Kaffeetisch
Zwar seien die Größe einer Hornisse sowie deren tiefes Brummen vielleicht geeignet, um Panik zu erzeugen, dennoch solle man die Ruhe bewahren, wenn sich eines dieser großen Insekten mal an die Kaffeetafel verirre. Denn dort kreuzen Hornissen – ganz im Gegenteil zu den lästigen Wespen – nur im Ausnahmefall auf: „Und dann sind sie friedfertig, es sei denn, man attackiert sie.“ Grundsätzlich seien Hornissen auf eiweißreiche Insektennahrung angewiesen, Kuchen und Gebäck interessierten sie nicht, so Blauscheck.
+++Lesen Sie auch: Boeler Marktplatz ist Treffpunkt für Generationen+++
Hornissen legen ihre Nester vor allem in Baumhöhlen an. Ihr Stich ist weniger schmerzhaft als der einer Wespe, weil er weniger Gift enthält. Gefährlich könne er höchstens für Allergiker werden, so Blauscheck.
Die Stadt Hagen empfiehlt, dass Menschen weiterhin ausreichend Abstand zu dem betroffenen Baum auf der Hestert in Haspe halten sollten, da die Hornissen noch kurzfristig zu der Stelle ihres alten Nestes zurückkehren könnten.
Der betroffene Bereich ist abgesperrt und der Freibadbesuch wieder bedenkenlos möglich.