Ischeland. Das Gelände am Höing ist seit anderthalb Jahren verwaist: Absehbar gibt es keine Perspektive. Die Schulpolitik soll den Standort aber nun prüfen.

Die Immobilie ist verwaist. Erste Graffiti-Sprüher haben sich an der Seitenwand zu schaffen gemacht, ein Großteil der Fensterscheiben fehlt oder wurde eingeschlagen. Aus den Ritzen zwischen den Pflastersteinen sucht sich Unkraut den Weg in die Höhe.

Nachdem das ehemalige Gelände des Reitervereins Hagen im Januar 2021 zwangsgeräumt und das zähe Gerichtsverfahren abgeschlossen wurde (der Verein hatte gegen die Räumung geklagt, vor Gericht aber verloren), zeichnet sich zumindest unmittelbar keine Perspektive ab, wie es mit der städtischen Fläche auf dem Höing weitergehen soll.

Dabei bietet das 18.000-Quadratmeter-Grundstück in zentraler Lage am Ischeland mit Blick auf das eher maue Grundstücksangebot in Hagen durchaus die Chance, in Sachen Stadtentwicklung etwas zu bewegen. „Es gibt noch keine Pläne für eine zukünftige Nutzung. Aufgrund der umliegenden Nutzungen und der schwierigen Erschließungssituation sind die Möglichkeiten auch eher begrenzt“, sagt Stadt-Sprecherin Clara Treude mit Blick auf das Areal. Zumindest aber gibt es aber schon eine Idee, wie es am Höing perspektivisch weitergehen könnte: „Seitens der Schulpolitik gibt es aber die Überlegung, das Gelände im Rahmen der Schulentwicklungsplanung mit einzubeziehen. Es gibt aber noch nichts Konkretes dazu.“

Ein Schul-Neubau am Ischeland könnte vor allem vor dem Hintergrund interessant werden, dass in Hagen seit langem die Schulplätze knapp sind und angesichts der weiter anhaltenden Zuwanderung, die immer mehr Kita- und Schulplätze verschluckt (und dem schleppend laufenden Ausbau), dringend die Platzkapazitäten erhöht werden müssen. Wenngleich es sich bei diesem Gelände angesichts der noch fehlenden Planung wohl kaum um eine kurzfristig umsetzbare Lösung handelt. Bis hier die Bagger rollen und eine neue Schule entsteht, dürfte es wohl noch Jahre dauern.

Wohnbebauung ausgeschlossen

Ausschließen kann die Stadtverwaltung aber bereits, dass auf dem großen Areal eine Wohnbebauung oder neues Bauland für Familien geschaffen wird: Das komme allein schon „wegen des erforderlichen Lärmimmissionsschutzes nicht in Betracht. Direkt nebenan liegt zum Beispiel das Ischelandstadion“, erklärt Clara Treude den Hintergrund.

Mit Blick auf die heruntergekommen wirkende Immobilie auf dem Grundstück sei es aktuell nicht „vorgesehen, an den bestehenden Anlagen etwas zu ändern oder sie zu beseitigen“, so die Stadt-Sprecherin über einen möglichen Abriss des Hauses, das neben Stallungen und einer Reithalle über Büro- und Aufenthaltsräume verfügt.

Vorübergehende Nutzungen – wie etwa zuletzt durch den Zirkus Verona, der in der Corona-Zeit in Hagen gestrandet war – seien anhand des Einzelfalls auf Grundlage des Bauordnungsrechtes zu entscheiden und kämen durchaus in Frage.