Hagen. Es soll ein Schritt auf dem Weg zu einer Verkehrswende werden. In Hagen stehen 15 Mobilstationen vor der Umsetzung. An 15 Haltestellen.

An 15 Bushaltestellen im Hagener Stadtgebiet sollen sogenannte Mobilstationen entstehen. Eine Fahrt im Nahverkehr kann dort mit der Nutzung eines Leihrads, E-​Scooters, in manchen Städten auch mit Carsharing verbunden werden. Das beschloss nun mit breiter Mehrheit der Umweltausschuss. „Mobilstationen führen verschiedene Verkehrsangebote und Services an einem Ort räumlich zusammen und erleichtern so den Umstieg von einem Verkehrsmittel auf das andere“, preist beispielsweise der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Knotenpunkte. In Hagen haben drei Verwaltungsfachbereiche und die Hagener Straßenbahn ein Konzept zur Umsetzung erarbeitet.

Ein Überblick, wo und in welcher Priorisierungsstufe die Mobilstationen errichtet werden sollen.
Ein Überblick, wo und in welcher Priorisierungsstufe die Mobilstationen errichtet werden sollen. © funkegrafik nrw | Anna Stais

Haltestellen mit hoher Bedeutung

Die Mobilitätstationen sollen an Bushaltestellen realisiert werden, die eine hohe Bedeutung im Hagener Nahverkehrsnetz und als Verknüpfungspunkte aufweisen. Hauptbahnhof und Stadtmitte sind in der ersten Priorisierungsstufe bis 2024. Bis 2026 folgen Hohenlimburg Bahnhof, Oberhagen Bahnhof, Heubing Bahnhof, Westerbauer Bahnhof. Ab 2027 sollen dann Haspe Zentrum, Eilpe, Physiomed, Boele Markt, Loxbaum, Tondernstraße, Volkspark, Rathaus an der Volme und Altenhagener Brücke umgebaut werden.

+++ Lesen Sie auch: Tempo 30 auf allen Straßen in Hagen rückt näher +++

Derweil stecken der Bahnhof Hohenlimburg und der Bahnhof Oberhagen noch im Sanierungs- und Modernisierungsstau. In Hohenlimburg soll – wie die Bahn zuletzt erklärte – neben der Eisenbahnbrücke Langenkampstraße (Boeing-Brücke) eine Überführung entstehen. Die Überführung soll, so die Bahn, aus zwei Aufzugtürmen samt Treppen bestehen. Baubeginn soll 2023, möglicherweise erst 2024 sein. In Oberhagen ein ähnliches Bild. Der siffige Bahnhof in Oberhagen steckt seit Jahren in der Modernisierungsoffensive fest, soll aber saniert werden. Am Vorhaller Bahnhof soll das Empfangsgebäude abgerissen werden.

In essen – hier die Haltestelle Landgericht – gehört auch Carsharing mit zu den Mobilstationen.
In essen – hier die Haltestelle Landgericht – gehört auch Carsharing mit zu den Mobilstationen. © FUNKE Foto Services | Ulrich von Born

Mindestausstattung ist gefordert

Am Hauptbahnhof gibt es bereits Elemente, die an einer Mobilstation vorhanden sein sollten. So fehlt laut VRR lediglich noch die Mobilstationsstele. Hinzu kommen sollen eine Radluft- und Reparaturstation für Fahrräder, Gepäckschließfächer sowie E-Bike-Lademöglichkeiten. Als zusätzliches individuelles Element ist hier außerdem das Angebot eines Carsharing-Autos vorgesehen. Der genaue Standort der Mobilstation ergibt sich durch die am Hauptbahnhof bereits geplante Radabstellanlage Für die Elemente der Mobilstation sind gleich nebenan zwei ehemalige Stellplätze vorgesehen.

+++ Lesen Sie auch: Bald rollen wieder Autos über die Marktbrücke in Hagen +++

Was die Mobilstationen mindestens haben müssen? Einen Aushangfahrplan, eine Bike-and-ride-Anlage, Barrierefreiheit, Fahrkartenverkauf für Bus und Zug (im Fahrzeug/per App möglich), Mülleimer, Sitzgelegenheiten, Informationsstelen und Wegweisung, eine Uhr, Hinweise zu Tarifbedingungen, einen Umgebungsplan und Wetterschutz.

Überdachte Anlehnbügel geplant

In Hagen sollen noch dazu überdachte Anlehnbügel, die genannte Radluft- und Reparaturstation, Gepäckschließfächer und E-Bike-Lademöglichkeiten hinzukommen. 80 bis teilweise 90 Prozent der Kosten der Mobilstationen außerhalb von Hauptbahnhof und Stadtmitte sollen über Förderungen gedeckt werden.