Hohenlimburg. Die Bahn liefert neue Details zu der geplanten Modernisierung des Bahnhofs Hohenlimburg. Die Planung läuft noch – gebaut wird nicht vor 2023

Die Deutsche Bahn hat auf Anfrage weitere Details zur geplanten Modernisierung des Bahnhofs in Hohenlimburg geliefert. Nachdem seit Dezember klar ist, dass mit einer Überführung am Bahnhof geplant wird, blieb der genaue Standort bislang offen. Diese soll, wie ein Bahnsprecher nun mitteilte, neben der Eisenbahnbrücke Langenkampstraße (Boeing-Brücke) entstehen. Die Überführung soll, so die Bahn, aus zwei Aufzugtürmen samt Treppen bestehen.

Aufzugturm am Thyssen-Gelände

Wer auf den Mittelbahnsteig gelangen möchte, muss demnach künftig den Bahnsteig in Fahrtrichtung Hagen entlang gehen (bis etwa in Höhe des Thyssen-Geländes) und kann dort in einen Aufzug steigen beziehungsweise eine Treppe nutzen. Wie hoch die Brücke wird, die über das Bahngleis führt, sei derweil noch nicht sicher, so der Bahnsprecher. Man befinde sich noch in Gesprächen mit der Stadt Hagen. „In jedem Fall ist dieser Standort die einzige Möglichkeit, um an dem Bahnhof eine Überführung zu realisieren.“ So gelte es etwa, die nötigen Sicherheitsabstände zu den rund 15.000 Volt tragenden Oberleitungen einzuhalten. Wer aus dem Aufzug steigt oder die Treppe nutzt, den führt die Brücke dann über das Gleis 1 und am Ende wieder über einen Aufzug oder die Treppe hinunter auf den Mittelbahnsteig – so zumindest der aktuelle Planungsstand. Denn seit Jahren plant die Bahn bereits, den Bahnhof in Hohenlimburg barrierefrei zu machen.

Vom Bahnsteig Richtung Hagen aus soll an dieser Stelle eine Überführung mit zwei Aufzugtürme und Treppen den barrierefreien Zugang zum Mittelbahnsteig ermöglichen.
Vom Bahnsteig Richtung Hagen aus soll an dieser Stelle eine Überführung mit zwei Aufzugtürme und Treppen den barrierefreien Zugang zum Mittelbahnsteig ermöglichen. © Westfalenpost | Marcel Krombusch

Dieser war 2014 in die Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2) der Bahn gerutscht, auch dank des Engagements vom Bürgerverein Wesselbach. „Wesentlich ist dem Bürgerverein Wesselbach, dass die Barrierefreiheit so schnell wie möglich hergestellt wird. Sekundär ist, wie diese hergestellt wird“, so Peter Mager, Vorstand Kommunikation des Bürgervereins.

Überführung statt Unterführung

Seit fünf Jahren steht die Modernisierung nun aus. Den jüngsten Verzug erklärte die Bahn vor rund drei Monaten damit, dass die ursprünglichen Pläne einer Unterführung zum Mittelbahnsteig verworfen werden mussten. Es sei am Bahnsteig zu wenig Platz, um dort Aufzüge für eine Unterführung anzulegen, so der Sprecher der Bahn. „Es ist technisch nicht möglich. Deshalb haben wir stattdessen entschieden, eine neue Personenüberführung zu bauen und dafür die Unterführung zu schließen.“ Weitere Fragen, zum Beispiel wie hoch die neue Überführung werden soll und aus welchem Material, etwa Glas oder Beton, die Türme sein werden, könne man aktuell noch nicht beantworten. Hier laufen weiter die Planungen.

Baubeginn frühestens im Jahr 2023

Bis zum ersten Spatenstich für die neuen Aufzugtürme werden noch ein paar Jahre vergehen. Im Dezember hatte die Bahn mitgeteilt, frühestens 2023, wenn nicht sogar erst 2024, mit den Bauarbeiten am Bahnhof zu beginnen. Denn wegen der veränderten Planung für die Überführung müssen die Sperrpausen neu angemeldet werden. Sprich: die Zeiten, in denen wegen der Bauarbeiten keine Züge durch Hohenlimburg fahren dürfen. Da die Fahrpläne der Bahn mehrere Jahre im Voraus gemacht würden, benötige dieser Prozess sehr viel Vorlaufzeit. Die Pläne zur Modernisierung des Bahnhofs sehen neben einer neuen Personenbrücke auch vor, den Mittelbahnsteig auf eine Höhe von 76 Zentimetern anzuheben, damit Passagiere stufenfrei in die Züge einsteigen können. Zudem sollen neue Vitrinen und Bänke aufgestellt und das Bahnsteigdach saniert werden.

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Derweil wurden in der Nachbarschaft in Letmathe vor ein paar Monaten am Bahnhof die Arbeiten an zwei Aufzügen abgeschlossen. Der Bahnhof ist nun barrierefrei – vier Jahre später als geplant.