Schwelm. Für 743 Flüchtlinge aus der Ukraine, die im Ennepe-Ruhr-Kreis leben, gibt es eine gute Nachricht.
Der Kreis spricht von einer erfolgreichen interkommunalen und partnerschaftlichen Aktion, die den Menschen zugutekommt, die aus der Ukraine zu uns geflohen sind. Innerhalb von 3 Tagen ist es den Beteiligten auf diesem Weg gelungen, 743 Flüchtlinge aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis zu registrieren.
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„Für die Betroffenen ein ganz wichtiger Schritt, um bei uns anzukommen und Hilfe erhalten zu können.“ Landrat Olaf Schade zieht ein rundum positives Fazit für die Zusammenarbeit zwischen der Ausländerbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises, den kreisangehörigen Städten und der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Bochum.
Das Registrieren der Flüchtlinge zählt zu den Aufgaben der Ausländerbehörden. Ihr Manko - und das nicht nur im Ennepe-Ruhr-Kreis - für das Verfahren werden so genannte PIK-Stationen benötigt und diese sind Mangelware. Auch der Schwelmer Kreisverwaltung stand in den letzten Wochen nur eine Station zur Verfügung.
Es ging nur langsam voran
„Die Folge“, so Jens Kamrath, stellvertretender Leiter des Ausländeramtes, „obwohl die Kolleginnen und Kollegen seit einiger Zeit auch freitagnachmittags und samstags gearbeitet haben, ging es nur langsam voran. Um eine Person zu registrieren, sind durchschnittlich 30 Minuten einzuplanen, pro Tag waren für uns somit nicht mehr als 20 Vorgänge zu schaffen.“
Die Möglichkeiten und das Angebot der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Bochum, die über zahlreiche PIK-Stationen verfügt, wurde von den Verantwortlichen im Kreishaus daher gerne genutzt. In Zusammenarbeit mit den Städten konnten 840 Personen schriftlich zur Registrierung in Bochum eingeladen werden, 743 von ihnen stiegen an Sammelpunkten in die ebenfalls organisierten Busse, um zur Landeserstaufnahmeeinrichtung gefahren zu werden.
Sie verteilten sich wie folgt auf die Städte: Breckerfeld 22, Ennepetal 152, Gevelsberg 54, Hattingen 152, Herdecke 82, Schwelm 116, Sprockhövel 40 und Wetter 125. Wittener waren nicht dabei, die Stadt an der Ruhr verfügt über eine eigene Ausländerbehörde.
Mit dem Registrieren erfüllen die Flüchtlinge die rechtliche Voraussetzung für eine so genannte Fiktionsbescheinigung. Diese wiederum ist nötig, um Leistungen beim Jobcenter EN zu bekommen sowie einen elektronischen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis zu erhalten. „Dies Auflistung zeigt, warum wir und die Städte im Interesse der Ukrainer alles darangesetzt haben, die Aktion in Bochum gelingen zu lassen“, so Kamrath.
Registrierung von Flüchtlingen
Die Registrierung ist eine so genannte erkennungsdienstliche Erfassung. Dabei werden Fotos von den Antragstellern gemacht und Fingerabdrücke genommen. Die aufgenommenen Daten werden im Ausländerzentralregister gespeichert und abgeglichen.Bisher hat die Ausländerbehörde der Kreisverwaltung 519 Ukrainerinnen und Ukrainer registriert. Dazu kommen die 743 jetzt in Bochum erfassten sowie 413 Personen, die von einer anderen Landeseinrichtung registriert worden waren.
Ukrainerinnen und Ukrainer, die bislang noch nicht registriert worden sind oder neu im Ennepe-Ruhr-Kreis ankommen, wenden sich zunächst an das Bürgerbüro ihrer Stadtverwaltung. Anschließend erhalten sie per Post einen entsprechenden Termin für einen Besuch der Ausländerbehörde in Schwelm. Ohne den jetzt abgebauten großen Rückstau sieht die Kreisverwaltung diesen Besuch deutlich entspannter entgegen.
Wichtig zu wissen: Ukrainische Inlandspässe oder ukrainische Geburtsurkunden in kyrillischer Schrift müssen vorab ins Deutsche übersetzt werden. Alternativ werden auch Bescheinigungen der ukrainischen Generalkonsulate über Identität und Staatsangehörigkeit akzeptiert. Weitere Hinweise für Geflüchtete aus der Ukraine finden sich auf der Internetseite des Ennepe-Ruhr-Kreises unter www.en-kreis.de