Hohenlimburg. Der Abriss der alten Weinhofschule in Hohenlimburg rückt näher: Für den Bau des neuen Gemeindezentrums ist der nächste Schritt gemacht

Auf dem Weg zum neue Gemeindehaus der katholischen Gemeinde St. Bonifatius im Weinhof, für das die alte Weinhofschule weichen muss, ist der nächste Schritt gemacht. „Wir haben den Bauantrag beim Bauamt eingereicht“, berichtet auf Anfrage Dieter Aufenanger, leitender Pfarrer des pastoralen Raums am Hagener Kreuz, zu dem auch die hiesige katholische Gemeinde zählt.

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Zeitplan unklar

Ob das im vergangenen Jahr anvisierte Ziel, die alte Weinhofschule noch in diesem Jahr abzureißen, verwirklicht wird, dazu hält sich Aufenanger mit Prognosen zurück. Es hänge auch davon ab, wann dem Antrag stattgegeben wird. Hier geht sein Blick in den Herbst dieses Jahres. „Am längsten dauert immer die Planung“, erklärt er und bittet um Geduld.

Abriss und Neubau

Wenn die Genehmigung vorliegt, sollen die nötigen Arbeiten für den Abriss der Alten Weinhofschule und den Neubau des Zentrums ausgeschrieben werben. „Idealerweise fährt der Abrissbagger vom Hof und der Bau des neuen Zentrums beginnt.“ Einen genauen Zeitplan gibt es allerdings nicht, da unklar ist, wann mit einer Baugenehmigung gerechnet werden kann. „Ich fände es müßig, mich darüber aufzuregen. Es geht voran. Zwar in kleinen Schritten, aber es geht voran.“

Das neue Gemeindezentrum der St. Bonifatius Gemeinde im Weinhof entsteht nach dem hier zu sehenden Entwurf des Architekturbüros Schmal+Gerigk. Die Hagener haben auch die neue Polizeiwache in Hohenlimburg entworfen.
Das neue Gemeindezentrum der St. Bonifatius Gemeinde im Weinhof entsteht nach dem hier zu sehenden Entwurf des Architekturbüros Schmal+Gerigk. Die Hagener haben auch die neue Polizeiwache in Hohenlimburg entworfen. © WP Hagen | Architekturbüro Schmal+Gerigk

Offenes Zentrum

Zumindest ein Blick auf die Pläne zeigt jedoch bereits jetzt, dass sich das Areal im Schatten der St. Bonifatius Kirche im Weinhof in den kommenden Jahren deutlich verändern soll. Anstelle des roten Backsteinhauses, in dem viele Jahrzehnte die alte Weinhofschule untergebracht war, wird künftig ein deutlich kleinerer Baukörper stehen. Damit will sich die Gemeinde offener ins Quartier hinein präsentierten. So sollen die Räumlichkeiten des neuen Gemeindehauses nicht nur Katholiken offen stehen, sondern verschiedensten Gruppen. „Es soll ein Haus für alle werden“ erklärt der katholische Pfarrer.

Ausweichquartier schaffen

Hier gelte es jedoch noch einige kleine Details zu klären. So sei man gerade im Gespräch mit den örtlichen Pfadfindern der DPSG Hohenlimburg und der Diakonie, deren Räume von der Jahrhundert-Flut im Juli 2021 stark betroffen waren. So wurden etwa die Gruppenräume der Pfadfinder im Petrus-Canisius-Haus komplett überspült und konnten in der Folge nicht genutzt werden. Gruppenstunden mit den Kindern und Jugendlichen mussten unter freien Himmel oder in die oberen Etage des Gemeindehauses verlegt werden. „Es hat lange gedauert, bis die Räume wieder trocken waren“, blickt Aufenanger zurück. „Viele Reparaturen sind nun soweit abgeschlossen.“

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Planungen seit 2018

Die ersten Planungen zu dem neuen Gemeindehaus gehen zurück in das Jahr 2018/19. Die Sanierungskosten für das alte, zweistöckige Backsteingebäude seien so hoch wie die Kosten für den Neubau, der zwar auf der Grundfläche etwas größer, dafür aber nur eingeschossig sein wird, berichtet der Pfarrer. „Neuzubauen bringt die Möglichkeit Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit zu schaffen“ erklärt Dieter Aufenanger und verweist auf den hohen Energieverbrauch des Altbaus und die nun stark gestiegenen Kosten.

Gemeinde schrumpft

Der Neubau passt sich allerdings auch dem Bedarf der Kirchengemeinde an. Wie viele andere Gemeinden auch, leidet sie unter den zurückgehenden Mitgliederzahlen. Das neue, kleinere Gebäude entspricht der Notwendigkeit der Gemeinde, die sich den sinkenden Mitgliederzahlen anpasst.

Umzug in das Petrus-Canisius-Haus

Bis zum Abriss will die Kirchengemeinde die Räume in der Alten Weinhofschule noch für Aktivitäten nutzen. Während Abriss und Bau des neuen Zentrums sollen die Gruppenaktivitäten dann vorübergehend in das angrenzende Petrus-Canisius-Haus verlegt werden.

Die von der Starkregen-Flut beschädigten Räume in der unteren Etage werden nicht wieder in „alter Form“ hergestellt. Einzig die Kleiderkammer im Untergeschoss wird so renoviert, dass die Pfarrcaritas dort bis zum Abriss des Hauses agieren kann. Denn mittelfristig soll auch das Petrus-Canisius-Haus weichen.

Das neue Gemeindezentrum entsteht nach einem Entwurf des Architekturbüros Schmal+Gerigk. Die Hagener haben auch die neue Polizeiwache in Hohenlimburg entworfen.