Hagen. Das AKH bietet eine moderne Methode, ohne Eingriff eine Herz-Durchblutungsstörung zu diagnostizieren. Dafür gab es eine besondere Anerkennung.

In Deutschland sterben rund 150.000 Menschen jährlich an den Folgen einer Durchblutungsstörung des Herzen. Davon sind die meisten vorher beschwerdefrei und damit ohne Warnsymptome. Um eine Durchblutungsstörung zu erkennen, müssen Fachärzte und -ärztinnen in vielen Fällen eine sogenannte Herzkatheteruntersuchung durchführen. „Auch wenn es sich dabei um eine vergleichsweise schonende Untersuchungsmethode handelt, ist sie doch in Fälle nicht zielführend, da rund nur die Hälfte aller Patienten und Patientinnen tatsächlich an einer Durchblutungsstörung leiden“, betont Dr. Kaffer Kara, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Agaplesion Allgemeinen Krankenhaus Hagen.

Daher bieten er und sein Team Patienten eine andere Möglichkeit, mit großer Sicherheit und ohne Eingriff eine Durchblutungsstörung zu diagnostizieren: die des sogenannten Kardio-CTs. Dafür gab es nun eine besondere Anerkennung.

Detaillierte Aufnahmen aus dem Inneren des menschlichen Körpers

Bei einem Kardio-CT werden in wenigen Minuten Schichtbilder vom Herzen in dem gerne auch als „Röhre“ bezeichneten Durchleuchtungsgerät angefertigt. Dank der modernen Medizintechnik ist es so möglich, besonders detaillierte Aufnahmen aus dem Inneren des menschlichen Körpers zu erhalten, die auch Engstellen in den Herzkranzgefäßen aufzeigen können. „Zusätzlich können wir sehr genau das individuelle Herzinfarktrisiko feststellen und die Patienten sehr passgenau behandeln“, so Dr. Kara weiter.

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Kardio-CT der neusten Generation: Zusatzqualifikation in Hagen einzigartig

Aufgrund seiner großen Erfahrung im Beurteilen solcher Bilder, die im interdisziplinären Schulterschluss mit der Klinik für Radiologie unter der Leitung von Dr. Ursula Kasper entstehen, hat Dr. Kaffer Kara nun von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie eine spezielle Zusatzqualifikation erhalten. „Diese Kombination aus einem Kardio-CT der neuesten Generation und dieser Zusatzqualifikation ist bisher in Hagen einzigartig“, betont der erfahrene Kardiologe, der über dieses Thema auch beim 12. Symposium Aktuelle Kardiologie Hagen kürzlich vor sehr vielen interessierten Fachkollegen referierte.

Hagener Herzexperte arbeitete an Studie mit

Bereits seit 2010 hatte der Hagener Herzexperte an einer Studie mitgearbeitet, bei der 5.000 Menschen im Ruhrgebiet ohne bis dato bekannte Herzerkrankungen und ohne Beschwerden ein Kardio-CT erhalten haben und über 10 Jahre nachbeobachtet wurden.

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Im Ergebnis wurden so belegt, dass Menschen mit einem niedrigen Kalkwert ein jährliches Herzinfarktrisiko unter einem Prozent haben und Menschen mit einem sehr hohen Wert ein über zehnprozentiges Risiko für einen Herzinfarkt haben. Von den Ergebnissen dieser Langzeitstudie profitieren nun auch die Hagener Herzpatienten. „Wir freuen uns, mit dieser Expertise unseren Patienten eine bessere und zielgerichtetere Therapie anbieten zu können – und eine Herzkatheteruntersuchung nur dann durchführen, wenn sie notwendig ist und zielgerichtet eingesetzt werden kann“, resümiert Dr. Kara.