Die Riepe-Führung reagiert ohne jede Wertschätzung, nachdem die Anwohner ihre Klage zurückgezogen haben. Ein Kommentar von Mike Fiebig

Das Unternehmen Riepe ist erfolgreich. Es blickt auf eine lange Tradition in Hagen. Heinz und Lisa Riepe gründeten es 1956 am Emilienplatz.

Hagen und Riepe – das ist bis heute, ohne das zu sehr zu überhöhen, eine Erfolgsgeschichte. Eine, an deren Fortschreibung Lars-Gunnar Stockmann ganz gehörigen Anteil hat. Mit ihm bleibt Riepe auf Erfolgskurs, expandiert und schafft in Hagen weitere Arbeitsplätze. Das öffentliche Interesse an einer Erweiterung dieses Unternehmens ist objektiv gegeben.

Wie er aber bis zuletzt auf die öffentliche Kritik der Anwohner und auch das Hinterfragen der Zusammenhänge reagiert hat, ist in meinen Augen ohne jede Wertschätzung. Viel mehr noch: Unter die Freude, sich rechtlich durchgesetzt zu haben, mischten sich Überheblichkeit.

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Da haben Anwohner, die von diesem Projekt überrascht wurden und aus ihrer Sicht von keiner Seite je richtig mitgenommen worden sind, von ihrem Recht Gebrauch gemacht, sich dagegen zu wehren. Sie haben juristisch gekämpft und am Ende kein Recht bekommen. Anstatt das zu würdigen und konstruktiv auf ein gutes Nebeneinander in der Zukunft abzuheben, erklärt der Riepe-Chef, dass es sich um Geldverbrennung, ein juristisches „Scharmützel“ und um eine nicht fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema gehandelt habe. Er wirkt wie ein Sieger ohne Klasse.

Die Stadt kommt bei diesem Thema auch nicht gut weg. Wieder bleiben Bürger zurück, die glauben, dass ihr Wort ungehört, ihre Befindlichkeiten irgendwie egal sind.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Bezirksvertretung Nord und der Rat mit großer Mehrheit für die Riepe-Erweiterung und die Art des Verfahrens gestimmt haben.