Wehringhausen. Die Vorbereitungen für den Abriss der letzten drei Schrottimmobilien an der Wehringhauser Straße laufen. Allmählich drängt dort die Zeit.

Der Abriss der letzten drei Schrottimmobilien an der Wehringhauser Straße gegenüber dem Hawker-Verwaltungsgebäude geht im Herbst über die Bühne. Damit findet ein wahrlich unschöner Anblick an einer Hauptverkehrsachse bald ein Ende. Nachdem im Spätsommer 2020 bereits die ersten drei Schrottimmobilien an der Wehringhauser Straße von einem Abrissunternehmen dem Erdboden gleichgemacht worden sind, drängt allmählich die Zeit, zumal das entsprechende Förderprogramm des Landes zum Jahresende ausläuft.

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Im Dezember vergangenen Jahres hatte die Stadt Hagen nach äußerst zähen Verhandlungen endlich das letzte Objekt aus der bröckelnden Reihe zwischen Aldi-Discounter und S-Bahn-Linien-Unterführung erworben und im Februar aufgrund eines Rattenbefalls letztlich endgültig leerziehen können. Inzwischen wurden dort diverse Fenster vernagelt, um ungebetene Eindringlinge aufzuhalten.

Inventar wird geschützt

Denn aufgrund der massiven Gesundheitsgefährdung durch die zahlreichen Nager mussten die Immobilien von den letzten verbliebenen Bewohnern schlagartig geräumt werden. Die Menschen konnten zwar ausnahmslos durch die Stadt anderweitig untergebracht werden, die vollständige Räumung der einzelnen Wohnungen war jedoch angesichts der explodierenden Rattenpopulation nicht immer möglich. Aus diesem Grund entschied sich die Stadt für eine robuste Bretterlösung, um die vor Ort verbliebenen Möbel vor Vandalismus, Einbruch und Diebstahl zu schützen. So können die Bewohner ihr Hab und Gut später wieder sicher übernehmen.

Um die Hinterlassenschaften der letzten Bewohner zu schützen, wurden die Fenster an den Schrottimmobilien an der Wehringhauser Straße inzwischen mit Holzplatten vernagelt.
Um die Hinterlassenschaften der letzten Bewohner zu schützen, wurden die Fenster an den Schrottimmobilien an der Wehringhauser Straße inzwischen mit Holzplatten vernagelt. © WP | Michael Kleinrensing

Der jetzt anstehende Abriss fußt auf dem NRW-Förderprogramm „Modellvorhaben Problemimmobilien“, das die Landesregierung explizit mit Blick auf die Zuwanderungsproblematiken aus Südosteuropa aufgelegt hat. Die Stoßrichtung: Durch die Beseitigung des äußerst schlichten Wohnangebots soll es für diese Gruppen unattraktiver werden, durch Tiefstmieten angelockt nach Hagen umzusiedeln. Das Programm ermöglicht es, sowohl den Immobilienerwerb, Ingenieur- und Statiker-Beauftragungen, den eigentlichen Abriss sowie die Herrichtung der Flächen zu finanzieren.

So bereitet die Stadt zurzeit die Vergabe der Planungsleistungen vor. Das Rückbau- und Verwertungskonzept wird aktuell von einem externen Büro erarbeitet. Erst danach kann die Vergabe für den Abbruch im Herbst erfolgen.

Kein guter Platz für Wohnen

Die künftige Nutzung der entstehenden Freifläche, die aus städtebaulicher Sicht durch die Nähe zu den Gleisen und der Hauptverkehrsstraße für Wohnprojekte völlig ungeeignet ist, steht noch komplett in den Sternen. Bereits seit dem Beschluss der Rahmenplanung Unteres Wehringhausen im November 2019 setzt sich die Planungsverwaltung intensiv mit den Flächen entlang der Wehringhauser Straße auseinander.

Vorrangiges Ziel ist es, in diesem Bereich die gewerbliche Nutzung zu stärken. Dazu ist es zunächst einmal erforderlich, in diesem Bereich die Wohnangebote zu reduzieren, weil diese sich weder mit der Verkehrssituation noch mit potenziellen Betrieben in der direkten Nachbarschaft sinnvoll vereinen lassen.

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