Hagen. Edeka hat Real in Hagen-Bathey gekauft und eröffnet dort ein Marktkauf-Warenhaus. Wann es soweit ist und was aus den Mitarbeitern wird.
Der Real-Markt in Bathey wird zum 1. Juni von Edeka übernommen. In den Gebäudekomplex an der Kabeler Straße 25 wird dann eine Marktkauf-Filiale einziehen. Real-Pressesprecher Markus Jablonski bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung den Verkauf des Real-Marktes in Hagen-Bathey an den Supermarkt-Riesen Edeka.
Die „große Schwester“ von Edeka
Das Warenhaus Marktkauf ist die „große Schwester“ von Edeka-Märkten, sprich, Marktkauf steht für Märkte mit einer Verkaufsfläche ab 4000 Quadratmetern. Der noch bis Ende Mai von Real betriebene Verbrauchermarkt – das Gebäude wurde 1982 errichtet – hat eine Verkaufsfläche von 6800 Quadratmetern.
Die gute Nachricht: Die 87 Real-Mitarbeiter werden von Edeka bzw. Marktkauf Rhein-Ruhr übernommen.
Zum Hintergrund: Im vergangenen Jahr hatte der russische Finanzinvestor SCP die gut 270 Real-Filialen in Deutschland von der Metro übernommen, um die Handelskette zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka erhielt bereits im Frühjahr 2021 die Genehmigung für die Übernahme von bis zu 51 Real-Filialen, einige Monate später wurde die Zahl auf insgesamt 64 Märkte aufgestockt.
Nahtloser Übergang
„Der Real-Markt an der Kabeler Straße wird durch Marktkauf Rhein-Ruhr weitergeführt. Wir übernehmen den Standort zum 1. Juni. Der Übergang erfolgt für die Kunden möglichst nahtlos. Um erste Veränderungen im Sortiment sowie in der Gestaltung vorzunehmen, schließt der Markt vom 1. bis einschließlich 8. Juni“, erläutert Kerstin Holla vom Edeka-Presseteam Rhein-Ruhr.
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Am 9. Juni startet dann der Verkauf von mehr als 60.000 Produkten unter Marktkauf. Der Unterschied zu kleineren Edeka-Märkten wird auch im großen Non-Food-Sortiment sichtbar. Außerdem liegt der Fokus von Marktkauf auf einem großflächigen Frischebereich mit einer Bedientheke für Fleisch, Wurst und Käse sowie einer gut bestückten Obst- und Gemüseabteilung.
Umbau für Ende 2023 geplant
„Ein umfassender Umbau des Verbrauchermarktes in Bathey ist für Ende nächsten Jahres in Planung. Dann erfolgt auch die offizielle Umflaggung von Real zu Marktkauf“, ergänzt Sprecherin Kerstin Holla.
Zur Erinnerung: Vor etlichen Jahren waren in dem Gebäudekomplex die Supermärkte Schmidt & Co bzw. Allkauf ansässig.
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Edeka verfolgt übrigens unterschiedliche Marktkonzepte: Unter Nah&Gut firmieren Läden mit einer Verkaufsfläche von etwa 800 Quadratmetern; Produkte des täglichen Bedarfs - also Lebensmittel sowie Drogerieartikel – sind dort zu finden. Bei den Edeka-Kompaktmärkten, die sich meist in Ballungszentren und Metropolregionen befinden, liegt die Verkaufsfläche bei knapp unter 900 Quadratmetern.
Die größeren Edeka-Märkte haben eine Verkaufsfläche von 1000 bis 2500 Quadratmeter und sichern nicht nur eine Grundversorgung, sondern halten auch Feinkostartikel vor. Der Großteil der Edeka-Märkte befindet sich in der Hand selbstständiger Kaufleute.
Real-Verbrauchermarkt in Haspe bleibt bestehen
Der Verbrauchermarkt in der Vollbrinkstraße 9 in Haspe wird nicht von Edeka übernommen, sprich, er verbleibt bei Real.
Edeka hat sich weitere Standorte in unter anderem Berlin-Hellersdorf, Hamburg-Farmsen, Heidenheim, Ingelheim, Nürnberg, Saarbrücken sowie in Tübingen gesichert.
Spitzenreiter bei der Übernahme der Real-Standorte in Deutschland ist Kaufland. Der Großflächen-Discounter hat sich insgesamt 114 Standorte ehemaliger Real-Märkte gesichert.
Mit einer Verkaufsfläche von 2.500 bis 4.000 Quadratmetern sind die E-Center die Größten unter den Edeka-Läden. Hier finden die Kunden neben einer Salatbar auch einen Backshop sowie größere Abteilungen für Getränke, Spirituosen, Kosmetika und Haushaltswaren. Einige E-Center bieten auch einen Lieferservice an.
Die insgesamt 14 Marktkauf-Häuser, die in ganz Deutschland geführt werden, sind die Lebensmittel-Giganten im Edeka-Unternehmensverbund.
Zur Übernahme des Real-Marktes durch Edeka/Marktkauf wollte sich der Filialleiter des Real-Hauses in der Kabeler Straße 25 auf Nachfrage unserer Zeitung nicht äußern.