Hagen. Salmonellen-Gefahr: Wie sich Hagener Kunden und die Betreiber von Supermärkten nach der Ferrero-Rückruf-Aktion verhalten.

„Ich habe die Kunden nicht gezählt, die uns Schoko-Bons, Überraschungseier und Osterhasen zurück gebracht haben, aber es waren etliche“, sagt Michael Clever, Eigentümer von drei Edeka-Märkten, und spielt damit auf die Rückruf-Aktion von Ferrero an.

Vor einigen Tagen hatte der Süßwaren-Hersteller alle „Kinder“-Produkte, die im belgischen Werk in Arlon hergestellt wurden, zurückgerufen. Die Süßigkeiten sind möglicherweise mit Salmonellen belastet, also­ mit Bakterien, die Magen-Darm-Infektionen hervorrufen können.

Auch Kinder-Überraschungs-Eier sind vorerst aus den Regalen verschwunden.
Auch Kinder-Überraschungs-Eier sind vorerst aus den Regalen verschwunden. © Unbekannt | Yvonne Hinz

Natürlich nehme man sämtliche Ferrero-Kinder-Produkte ohne lange Diskussion zurück,, auch wenn Kunden keinen Kassenbon vorlegen könnten.

Verständnis für verunsicherte Kunden

„Wir haben viele Stammkunden und gehen einfach davon aus, dass die Schokoartikel auch bei uns gekauft worden sind“, sagt der Einzelhändler. Er habe Verständnis dafür, dass die Produkte ihren Weg in den Laden zurückfinden würden, „ein Produkt, das eventuell Salmonellen enthalten könnte, möchte doch niemand essen. Und solche Osterpräsente verschenken Großeltern auch nicht an ihre Enkel“.

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Mit Bekanntgabe der Rückrufaktion kurz vor Ostern haben die Edeka-Mitarbeiter sofort die betroffenen Schoko-Artikel aus den Regalen genommen, „wir haben alles­ nach Artikelnummer­ und Datum überprüft und sammeln es im Lager“, sagt Stella Lourda, Mitarbeiterin im Edeka-Markt an der Eppenhauser Straße in Hagen. Die Produkte würden auf jeden Fall entsorgt, versichert Michael Clever.

Nicht alle Schoko-Produkte von Ferrero mussten zurückgerufen werden. Dieser Osterhase darf zum Beispiel weiter verkauft werden
Nicht alle Schoko-Produkte von Ferrero mussten zurückgerufen werden. Dieser Osterhase darf zum Beispiel weiter verkauft werden © Unbekannt | Yvonne Hinz

Bei Kaufland in Hohenlimburg stehen einige Kunden am Infoschalter und geben Ferrero-Schoko-Bons und Überraschungseier zurück. Ein wenig Geduld müssen die Kunden schon mitbringen, denn jeder Artikel wird einzeln Annika gescannt.

Schokolade in der Tasche

Auch Sven Eklöh, Eigentümer von Rewe Eklöh in Elsey, hat schon von etlichen Kunden mit Ferrero-Schokolade in der Tasche Besuch erhalten. „Wir nehmen die Artikel natürlich zurück; sie werden vom Lieferanten abgeholt und vernichtet“, sagt Sven Eklöh.

Bei Durchfall zum Arzt

Folgende Artikel sind von der Ferrero-Rückruf-Aktion betroffen: „Kinder Überraschungen“, „Kinder Mini Eggs“, „Kinder Überraschung Maxi“ und „Kinder Schoko-Bons“.Personen, die diese Produkte gegessen haben und Symptome wie starken Durchfall, Erbrechen und Fieber entwickeln, sollten sofort einen Arzt aufsuchen. Es könnten Anzeichen für Salmonellen sein.

Jeder Produktrückruf erscheine am Tag der Bekanntgabe sofort automatisch auf dem Kassen-Display. „Keines der besagten Produkte kann die Kasse dann noch passieren, das ist der Vorteil einer digitalen Kasse.“

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Nicht alle Ferrero-Produkte betroffen

„Die von Ferrero gemeldeten betroffenen Chargen wurden von uns umgehend aus dem Verkauf genommen“, versichert auch Annika Amshove, Unternehmenssprecherin von Rewe Dortmund. Andere, nicht betroffene Ferrero-Produkte würden im Verkauf bleiben. Außerdem gebe es ja auch ein breites Spektrum an alternativen Produkten anderer Hersteller, „im Hinblick auf das bevorstehende Osterfest brauchen sich die Kunden also keine Sorgen zu machen“, so Annika Amshove.