Haspe. Die Hasper Kindertagesstätte am Gosekolk erhält einen neu gestalteten Außenbereich. Die Stadt möchte dort 440.000 Euro investieren..

Die Hasper Kindertagesstätte am Gosekolk in der Parkanlage neben der Gesamtschule erhält nach der umfassenden Sanierung und Umgestaltung des Gebäudes jetzt auch eine neue Außenanlage mit Spielgeräten. Die Stadt Hagen plant dort in diesem Jahr gut 440.000 Euro zu investieren. Sowohl Jugendhilfeausschuss als auch die Bezirksvertretung Haspe haben dafür einstimmig grünes Licht gegeben.

Zuletzt wurde die alteingesessene, aber auch in die Jahre gekommene Einrichtung baulich noch durch eine Mensa sowie eine Aufzugsanlage ergänzt. Dadurch ist die inzwischen barrierefreie Kindertageseinrichtung jetzt in der Lage, verstärkt Kinder mit Behinderungen aufzunehmen und adäquat zu versorgen. Ziel dieser Investitionen war es, dort für den Raum Haspe einen Inklusionsschwerpunkt entstehen zu lassen.

Neue Spielgeräte

Dabei stand die erste Etappe der Umgestaltung zumindest finanziell unter keinem glücklichen Stern. Nachdem die Stadt zunächst Umbaukosten von etwa 296.000 Euro ermittelt hatte, stellte sich nach den Ausschreibungen heraus, dass die notwendigen Handwerkerleistungen nicht unter 671.000 Euro auf dem völlig überhitzten Markt zu haben seien würden – eine Kostenexplosion von stolzen 127 Prozent. Dennoch sprach die Politik sich vor exakt drei Jahren für diesen Schritt aus, weil es – allen Kostenexplosionen in der Baubranche zum Trotz – es letztlich keinerlei Alternative zum tiefen Griff in die Schatullen der Kämmerei gab.

Die Kita am Gosekolk im Hasper Park liegt mitten im Grünen und am Ufer der Ennepe. Entsprechend passt das Dschungel-Konzept auch gut zur übrigen Umgebung.
Die Kita am Gosekolk im Hasper Park liegt mitten im Grünen und am Ufer der Ennepe. Entsprechend passt das Dschungel-Konzept auch gut zur übrigen Umgebung. © WP | Michael Kleinrensing

Mit dem neuen Fokus auf Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigungen muss nach dem Gebäudeumbau jetzt in einer zweiten Etappe auch das Außengelände diesen Anforderungen angepasst und mit entsprechenden Spielgeräten ausgerüstet werden. Zudem werden bei der Modellierung des Areals die aktuellsten pädagogischen Standards umgesetzt, um den Bewegungsbedürfnissen der Kinder ihrem Alter sowie ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend fördernd entgegenzukommen.

Themenwelt „Dschungel“

Die konkrete konzeptionelle Idee wurde dabei in enger Abstimmung mit der Fachabteilung des Wirtschaftsbetriebes Hagen (WBH) und der Kita-Leitung entwickelt. Vorrangiges Ziel war dabei, die Zwei- bis Sechsjährigen mit altersgerechten Spielgeräten zu versorgen, einen separierten U-3-Spielbereich entstehen zu lassen, barrierefreie Zugänge zu eröffnen sowie für aller Kinder spannende und erlebnisreiche Angebote zu schaffen.

Bildungspauschale

Nach Angaben des städtische Fachbereichs Jugend und Soziales sollen die Mittel für die Neugestaltung des Außengeländes der Hasper Kita „Am Gosekolk“ aus Mitteln aus der Bildungspauschale finanziert werden.


Die benötigten Mittel sind bereits im Doppelhaushalt 2022/23 berücksichtigt. Bislang ist geplant, die Maßnahme noch in diesem Jahr umzusetzen.

Dazu wurde ein Gesamtkonzept aus dem Themenwelt „Dschungel“ entwickelt, das beispielsweise mit hölzernen Schiffen, einem Karibikdorf, Stelzen- und Balancier-Parcours, Nestschaukeln sowie einem stattlichen Orca-Wal die etwa 30 Jahre alten Spielgeräte ablöst. Ergänzt werden die verschiedenen Aufbauten und Sitzgruppen durch eine neue Terrassierung des Geländes, eine moderne Wasserspiel- und Matschanlage, schattenspendende Sonnensegel sowie große Wiesenflächen für Gruppenaktivitäten.

Ein erheblicher Kostentreiber bei der Maßnahme ist die Erneuerung des Oberbodens, der angesichts der Hasper Industrievergangenheit bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern Spuren von PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) aufweist, die aus Überresten der Verbrennung von Teeren und Ölen stammen. Hier werden letzte Hinterlassenschaften beseitigt, um für alle Zeiten auf der gesundheitlich unbedenklichen Seite zu stehen.

Preissteigerungen erwartet

Der WBH geht zurzeit in seiner Kostenschätzung von einer 420.000-Euro-Investition aus. Hiervon entfallen allein 124.600 Euro auf die neuen Spielgeräte, während die Restsumme in die Gestaltung des Geländes fließt. Allerdings könnten die Kosten angesichts der jüngsten Marktentwicklungen um weitere zehn Prozent steigen. Hinzu kommen weitere 22.000 Euro für einen neuen Rettungsweg aus Stahl, weil der bislang aus dem U3-Bereich herausführende kombinierte Spiel- und Fluchtturm aus Holz nicht mehr zulässig ist und zudem Mängel aufweist.

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