Wehringhausen. Das Förderprogramm Soziale Stadt Wehringhausen endet 2022. Was wird aus dem Hagener Stadtteil?Darum geht es bei einer Konferenz am Samstag.
Das Förderprogramm Soziale Stadt hat Spuren hinterlassen in Wehringhausen. Sichtbare – beispielsweise den neuen Wilhelmsplatz in Hagen oder all die sanierten Fassaden im Stadtteil. Aber auch solche, die nicht sofort ins Auge fallen. Weil es Menschen und Initiativen gibt, die sich um den Zusammenhalt im Stadtteil kümmern.
Das Programm, das in rund zehn Jahren Fördermittel in Höhe von 18 Millionen Euro in den Stadtteil gespült hat, läuft jetzt aus. Die Strukturen, die sich gebildet haben, sollen nach Möglichkeit weiterwirken, auch wenn das Quartiersmanagement, das im Stadtteilladen an der Lange Straße seine Räume hat, Ende des Jahres 2022 schließt.
Wehringhauser sollen an Konzepten mitwirken
Dabei mag es Ideen geben, wie das funktionieren kann. Fertige Konzepte indes gibt es nicht. Daran sollen – wie so oft in den letzten zehn Jahren – diejenigen mitwirken, die es betrifft. Die Menschen, die in Wehringhausen leben. Und zwar auf einer Stadtteilkonferenz am Samstag, 26. März, 13 bis 17 Uhr, im Kultopia an der Konkordiastraße 23-25.
„Der Aspekt der Verstetigung steht im Mittelpunkt“, erklärt Maik Schumacher vom Quartiersmanagement. „Dabei setzen wir auf sieben Themenfelder: Wohnen, Immobilien, Einkaufen, sozialer Zusammenhalt, Image, Kreativ-Quartier und Vernetzung.“ Gleichzeitig macht er deutlich, dass so eine Stadtteilkonferenz eben kein Wunschkonzert sei. „Letztlich stellt sich immer die Frage, ob es Menschen gibt, die sich kümmern wollen.“
Fällt Wehringhausen in ein Loch?
Genau das zeigt, wie bedeutend dieser Tag für Wehringhausen werden kann. Geht es doch um die Frage, was aus einem Stadtteil wird, der sich – nicht zuletzt durch engagierte ehrenamtliche, aber eben auch professionelle Kümmerer bei allen nicht absehbaren Herausforderungen wie der Zuwanderung aus Südosteuropa – entwickelt hat. Geht die Entwicklung des Kreativquartiers weiter, was wird aus dem Einkaufen vor Ort, wie kann man das Miteinander sichern? Oder fällt Wehringhausen ab Januar 2023 in ein tiefes, schwarzes Loch?
„Das kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Schumacher, „es gibt ja im Quartier zahlreiche Akteure, die sich an unterschiedlichen Stellen einbringen.“ Darüber hinaus habe sich vieles getan. „Es gab große Herausforderungen“, sagt Gürkan Callar vom Quartiersmanagement, „ich denke nur an das Thema Sauberkeit. Da kann man im Gegensatz zu 2014, als das Quartiersmanagement gestartet ist, Veränderungen erkennen.“
Barrierefreiheit steht noch im Fokus
Das gelte auch für die Infrastruktur im Stadtteil. „Lange Straße, Wilhelmsplatz, die Entwicklung an der Bohne, die neben der Villa der VHS oder der Bodelschwinghplatz sind da Beispiele“, so Luisa Osthaus, die als Projektleiterin Stadtentwicklung fungiert. „Das Thema Barrierefreiheit und die Erweiterung des Tunnels zwischen Bodelschwinghplatz und Augustastraße stehen ja noch an.“
Daneben gebe es eben soziale Projekte, die untereinander gut vernetzt seien, wie Hannah Scharlau, die für den Bereich Soziales verantwortlich zeichnet, erklärt: „Für das untere Wehringhausen haben wir beispielsweise eine Art Stundenplan entwickelt mit Angeboten für Kinder und Jugendliche, die die ganze Woche umfassen.“ Hinter all diesem Engagement stecke der Gedanke, nicht zu verdrängen, sondern zu integrieren.
Was aus dem Stadtteil wird – genau um diese Weichenstellung geht es am Samstag.