Wehringhausen. Wann im Repair-Café die Türen geöffnet sind und was das Team der offenen Spielgruppe in Hagen-Wehringhausen alles auf die Beine stellt.

„Endlich sind wir wieder am Start und können uns für den Stadtteil und die Leute, die hier leben, einsetzen“, sagt Stephan Peddinghaus­ erleichtert. Der Sprecher des Grünen Sterns, eine Abteilung des Vereins Roter Stern, spielt damit auf das Repair-Café in der Lange Straße 65 in Hagen sowie auf Aktionen, die im Quartier angeboten werden, an.

„Seit gut einem Monat hat die vor über fünf Jahren an den Start gegangene Wiederherstell-Bar wieder geöffnet, „allerdings vorerst nur samstags. Bis wir auch wochentags wieder vor Ort sind, wird es wohl noch etwas dauern“, schränkt Annekatrin­ (Anne) Schmitter, ebenfalls beim Grünen Stern aktiv, ein .

Reparaturtage im Stadtteil beliebt

Derzeit finden die Reparaturtage an jedem ersten und dritten Samstag im Monat statt, „dann knöpfen sich unsere Experten Kleinelektrogeräte und Computer vor und die Leute rennen uns beinahe die Hütte ein“, lacht Anne Schmitter. Mit alten Plattenspielern, Verstärkern, Toastern und Kaffeemaschinen unterm Arm kommen die Hilfesuchenden, „abgeben, weggehen und später wieder abholen gibt’s bei uns nicht, bei uns geht es um das gemeinsame Reparieren, wir wollen schließlich Hilfe zur Selbsthilfe geben“, betont die junge Frau.

Stephan Peddinghaus vom Grünen Stern im Repair-Café.
Stephan Peddinghaus vom Grünen Stern im Repair-Café. © Michael Kleinrensing

An jedem zweiten Samstag im Monat werden Fahrräder repariert, „meistens zwischen drei und fünf Räder pro Nachmittag“. Das Repair-Café hat an besagten Samstagen von 15 bis 18 Uhr geöffnet; dann gibt’s auch ein gastronomisches Angebot.

Auch die Kindergruppe, die sich am Bodelschwinghplatz trifft, ist wieder am Start. „Es handelt sich um eine offene Spielgruppe für Kinder zwischen fünf und 14 Jahren“, erläutert Stephanie Lampe vom Grünen Stern.

Ehrenamtliche Helfer, Sozialarbeiter, Kindergartenmitarbeiter, Ergotherapeuten oder einfach am Stadtteilleben Interessierte bringen sich ein und beschäftigen sich mit den häufig aus sozial benachteiligten Familien stammenden Kindern. „Wir treffen uns am Bodelschwinghplatz immer sonntags zwischen 14 und 17 Uhr, manchmal auch spontan“, fährt Stephanie Lampe fort, „und wir pflanzen gemeinsam mit den Kindern alles, was essbar ist“.

Kinder mit Natur vertraut machen

Beerenfrüchte werden in den Beeten gezüchtet, aber auch Tomaten und Zucchini, „es ist uns wichtig, dass die Kinder sehen, wie was in der Natur­ wächst. Natürlich zeigen wir den Kindern auch, wie man Müll vermeidet und säubern mit ihnen gemeinsam die Beete.“ Finanziell unterstützt wird der Grüne Stern vom Projekt „Soziale Stadt Wehringhausen“, „von dem Geld können wir zum Beispiel Pflanzen und Erde kaufen“, sagt Lampe.

Am Bodelschwinghplatz kümmert sich Anne Schmitter um frisch Gepfanztes.
Am Bodelschwinghplatz kümmert sich Anne Schmitter um frisch Gepfanztes. © Michael Kleinrensing

Die Urban-Gardening-Aktionen, bei denen auch Blumenkübel gesäubert und bepflanzt werden, finden in Zusammenarbeit mit der Händlergemeinschaft statt, „die Händler sind praktisch die Paten vor Ort und bewässern die Blumenkübel“, erläutert Anne Schmitter.

Grüne Themen im Visier

Der Rote Stern Wehringhausen wurde 1993 in Wehringhausen gegründet. Der Verein bietet u.a. Fußball und Basketball für Menschen im Quartier an. Der Grüne Stern ist eine Abteilung des Roten Sterns, der sich grünen Themen annimmt

„BIWAQ“ ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Hagen und der Agentur Mark, des Caritasverbandes sowie der Diakonie Mark-Ruhr.

Auch Ursula Beugel-Traut von „BIWAQ - Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (das städtische Projekt wendet sich an Menschen ab 27 Jahren in Wehringhausen und Altenhagen) arbeitet mit dem Grünen-Stern-Team zusammen.

„Wir haben an unserem ,Perspektivhaus’ in der Wehringhauser Straße 39a Hochbeete mit Essbarem errichtet“, erläutert die Mitarbeiterin des Fachbereichs Jugend und Soziales, „dort haben wir gemeinsam mit Arbeitslosen und Migranten aus dem Quartier unter anderem Kräuter und Tomaten gepflanzt“.