Dahl. Für knapp eine Million Euro hat die Stadt Hagen die Grundschule Dahl zurückgekauft. Doch nun kommen enorme weitere Kosten hinzu.

Der Kauf der ehemaligen Grundschule in Dahl sowie die notwendigen Anpassungsarbeiten im Gebäude kommen der Stadt Hagen teuer zu stehen. Nachdem bereits 980.000 Euro für den Erwerb der Immobilie bereit gestellt werden mussten, sind nun noch einmal 305.000 Euro fällig, um aus dem Haus das zu machen, was es einmal war: eine Schule.

In Dahl untergebracht werden sollen bereits nach den Sommerferien vier Klassen mit maximal 65 Schülern der Gustav-Heinemann-Schule aus Oberhagen, der einzigen Förderschule für geistige Entwicklung in Hagen. Deshalb müssen die Umbauarbeiten im August beendet sein, Eile ist also geboten. Für einen Teil der Arbeiten liegen bereits konkrete Angebote vor, einige Baumaßnahmen sind bereits vergeben.

Viel teurer als ursprünglich geplant

Bis zum Sommer sollten die Umbauarbeiten also abgeschlossen. sein. Doch während die Stadtverwaltung für diese notwendigen Maßnahmen ursprünglich 123.000 Euro veranschlagt hatte, werden die Kosten inzwischen auf 305.000 Euro veranschlagt.

Grund für die enorme Kostensteigerung sei eine Preissteigerung bei den Rohstoffen, die zum Zeitpunkt der ersten Kostenschätzung nicht absehbar gewesen sie, legt die Stadtverwaltung dar. Die Steigerung sei auf den nach wie vor bestehenden Rohstoffmangel sowie den Krieg in der Ukraine zurückzuführen. Als Beispiel führt die Stadtverwaltung den Stahl- und Profilsektor an, bei dem die Preise aufgrund der Sanktionen gegen Russland derzeit täglich wechselten.

Schulstart darf nicht gefährdet werden

Die meisten Kosten verursacht der Brandschutz. Um das Gebäude schulisch nutzen zu können, musste ein neues Brandschutzkonzept erstellt werden. Als Kompensation für die aus Holzbalken bestehenden Decken musste eine neue Brandmeldeanlage eingebaut werden.

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass die Arbeiten dringend notwendig sind, da der Schulstart der Förderschule im Sommer sonst gefährdet sei.

Situation in Hagen bleibt angespannt

Der Kauf der Immobilie, in der am 14. Juli 2010 der letzte Schultag war, verschafft der Stadt etwas Luft auf der Suche nach zusätzlichen Schulplätzen. Die Situation ist angespannt, die Zahl der Schüler in Hagen steigt und steigt, was vor allem an der Zuwanderung liegt. Die vorhandenen Kapazitäten werden bald nicht mehr ausreichen, um alle Kinder unterzubringen, zumal bald wohl auch Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in Hagen unterricht werden müssen.

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Vor zwölf Jahren hatte Winfried Bahn, geschäftsführender Gesellschafter der Hagener Unternehmensgruppe Optiker Gilde, die Immobilie erworben und viel Geld in die Umgestaltung zu einem internationalen Therapeutenzentrum investiert. Nun benötigt er das Haus nicht mehr, der Schwerpunkt der Fortbildungen liegt inzwischen in München. Als die Stadt Hagen Interesse an einem Rückkauf signalisierte, ließ sich Bahn daher nicht lange bitten.