Vorhalle. Jetzt also doch: Wofür die Anwohner des Wolfskuhler Weges seit Jahren kämpfen, wird Wirklichkeit. Der Kreisel am Fuß des Tückings wird gebaut.

Ja, nein, doch, ja, nein, doch, vielleicht – und jetzt ja. Der Bau des bereits seit 2018 beschlossenen Kreisverkehrs am Fuße des Tückings an der problematischen Kreuzung Sporbecker Weg/Wolfskuhler Weg in Vorhalle wurde zuletzt in das Jahr 2024 verschoben. Jetzt hat die Stadt noch mal mit spitzem Bleistift gerechnet und gibt damit auch dem Druck von Anwohnern und Politik nach. Sollte alles richtig gut laufen, dann könnte noch dieses Jahr Baustart sein.

Laster, die schwerer als 7,5 Tonnen sind, dürfen den Tücking eigentlich gar nicht mehr hochfahren. Trotzdem passiert das immer weiter.
Laster, die schwerer als 7,5 Tonnen sind, dürfen den Tücking eigentlich gar nicht mehr hochfahren. Trotzdem passiert das immer weiter. © Michael Kleinrensing

Immer wieder politische Anfragen

Sowohl in der Bezirksvertretung Hagen-Nord als auch im Haupt- und Finanzausschuss hat es zuletzt wieder Anfragen zum Thema gegeben. Die Anwohner des Akazienweges oder des Sporbecker Weges in Vorhalle sind seit Jahren dran. Aus vier Gründen: 1. Der Kreisel soll sicherere Überquerungsmöglichkeiten für Fußgänger, vor allem für Kinder auf dem Weg in die Kita Funckenhausen, bieten. 2. Rangierschwierigkeiten der verkehrenden Buslinie sollen behoben werden. 3. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung an der genannten Stelle. Und 4. Minimierung von verbotenen Lkw-Verkehren den Tücking hinauf.

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Enorme Kostensteigerungen

Ursprünglich waren mal 173.000 Euro an Haushaltsmitteln für den Bau eingeplant. Diese Summe war seinerzeit auf der Basis einer Planung ermittelt worden, die mit geringem baulichem Aufwand eine verkehrliche Verbesserung besonders auch für zu Fuß Gehende gewährleisten sollte. „Im Verlaufe der weiterführenden Planung ergab sich, dass die Baumaßnahme durch Anpassungen an den Bestand immer umfangreicher wurde, da sich die Umbauflächen sehr ausweiteten. Entsprechend erhöhten sich auch die erneut ermittelten konkreten Kosten“, heißt es in einer städtischen Vorlage.

Kosten zuletzt explodiert

Und zwar exorbitant: die Summe ging hoch bis auf 450.000 Euro – undarstellbar im Hagener Haushalt. Daher hat nun der Fachbereich Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung die Ursprungsüberlegungen wieder aufgegriffen und die Planung auf das Wesentlichste zurückgeführt. „Hierbei sind die Angleichungsbereiche eng gefasst, um eine Umbauflächenreduzierung zu erzielen. Dieser nun geplante Kreisverkehr ist funktionsfähig und sicher, macht allerdings im Vergleich zur „Vollplanung“ Zugeständnisse an die Ausführung“, erklären die Planer.

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Neue und schmalere Planung

So sind zum Beispiel Bordsteinlinien teilweise im Bestand beibehalten, obwohl neue Radien planerisch ansprechender wären. Außerdem wurden die Angleichungsflächen minimiert, wodurch die „Eleganz“ eingeschränkt ist. Durch diese rückgeführte Planung könne das Kostenniveau nahezu wieder eingehalten werden, wobei die „normalen“ und nicht unerheblichen Preissteigerungen zu berücksichtigen seien.

Auf dieser Basis ist eine neue Kostenschätzung erfolgt, die mit 210.000 Euro endet. Die Maßnahme wird nun mit dieser Summe in die Veränderungsliste zum Haushalt 2022 eingebracht. Ein Ratsbeschluss dazu soll es Ende des Monats geben.

Hans-Joachim Bihs, Vorstand des ausführenden Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH), ist optimistisch, dass es nun schnell gehen kann, schränkt aber zugleich ein: „Was die Kostensteigerungen angeht, ist es aktuell wirklich unheimlich schwer, etwas zu prognostizieren. Allein beim in Asphalt enthaltenem Bitumen hat es zuletzt drei Preiserhöhungen gegeben, die gehörig waren und die wir nicht vorhersehen konnten.“ Die durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Wirtschaftseinschränkungen täten ihr Übriges. „Wir wollen das in Vorhalle wirklich so schnell erledigen, wie es geht. Aber es muss sich jetzt auch jemand finden, der es für diesen Preis machen kann“, blickt Bihs voraus auf die Ausschreibung.