Hagen. In der Karl-Adam-Halle werden 150 Feldbetten für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgestellt. Ein Blick auf die Hilfsangebote in Hagen.

Es ist immer noch ungewiss, wie viele Menschen aus der Ukraine in den nächsten Tagen und Wochen nach ihrer Flucht aus dem Kriegsgebiet in Hagen stranden. „Dazu können wir immer noch keine seriöse Schätzung abgeben“, sagt Stadt-Sprecherin Clara Treude. Bis Freitagmittag hatten sich 16 Ukrainerinnen und Ukrainer am Info-Point im Rathaus 2 am Bahnhof gemeldet, wo nicht nur Unterkünfte bei Bedarf vermittelt werden sondern auch die Aufnahme und ein Gesundheitscheck erfolgen oder Leistungsbeantragungen geprüft werden.

Und obwohl auch am Freitag niemand zu schätzen vermag, wie viele Menschen herkommen, hat die Stadt zusätzlichen Platz geschaffen, alle möglichen Maßnahmen ergriffen, um bestmöglich vorbereitet zu sein.

Ukraine-Flüchtlinge in Hagen: 150 Plätze in Notunterkunft, viele Wohnungen

Ein Blick in die Karl-Adam-Halle. Die Feldbetten sind aufgestellt, Kissen und Decken ausgelegt; Hygieneartikel wurden ebenfalls schon am Freitagmorgen geliefert. „Das Deutsche Rote Kreuz wird sich vor Ort um die Verpflegung kümmern – Platz ist hier für bis zu 150 Menschen“, gibt Treude Einblicke. Eine Notunterkunft, die nicht zwangsweise belegt wird: „Zunächst einmal greifen wir auf den vorhandenen Wohnraum zurück.“

Michael Funke von der Berufsfeuerwehr baut in der Karl Adam Halle in Hagen Feldbetten auf. In der Sporthalle werden von der Stadt Hagen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.
Michael Funke von der Berufsfeuerwehr baut in der Karl Adam Halle in Hagen Feldbetten auf. In der Sporthalle werden von der Stadt Hagen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. © WP | Michael Kleinrensing

Die Stadt verfügt über 50 Plätze in Wohnungen für Wohnungsnotfälle. „Und auf unseren Aufruf haben sich zahlreiche Privatleute gemeldet, die Wohnraum zur Verfügung stellen möchten, um zu helfen.“ Zunächst einmal würden die Kriegsflüchtlinge, sofern sie nicht bei Verwandten oder Bekannten unterkommen, dort untergebracht. Die Resonanz und die Hilfsbereitschaft seien auch in Hagen riesig. „Auch auf den Sprachmittler-Aufruf haben sich etliche Hagenerinnen und Hagener gemeldet“, so Treude.

Dass die Karl-Adam-Halle jetzt zur Notunterkunft wird, heiße übrigens nicht, dass es sich dabei um eine dauerhafte Lösung handelt, wie die Sprecherin betonen will. „Zunächst einmal wird das Angebot über das Wochenende aufrechterhalten.“ Dann müsse man schauen wie es weitergeht, je nachdem, wie sich die Lage über das Wochenende entwickelt.

Zur Info: Das Team des Infopoints steht montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr im Rathaus II am Berliner Platz zur Verfügung. Eine telefonische Erreichbarkeit ist am Wochenende rund um die Uhr unter 02331/207-5020 gewährleistet. Die Stadt bittet private Initiativen, die Menschen aus der Ukraine abholen, dringend darum, vorab Kontakt mit dem Infopoint aufzunehmen, um die Ankunft sinnvoll koordinieren zu können.