Hagen. Arbeitskreis hat zweite Route samt Broschüre entwickelt. Von Elbers aus geht’s nach Emst und Halden. Beitrag zur Mobilitätswende.

Dass Hagen aufgrund seiner topografischen Lage keine klassische Radfahrstadt wie Münster, Oldenburg oder Amsterdam ist, dürfte jedem klar sein, und dennoch gewinnt das Verkehrsmittel seit einigen Jahren auch in unserer Region einen immer größeren Stellenwert. „Und durch E-Bikes, die immer beliebter werden, stellen auch unsere Berge kein großes Hindernis mehr dar“, resümiert Christian Isenbeck.

Der Geschäftsführer der Elbershallen, selbst leidenschaftlicher Radfahrer, hat gemeinsam mit Partnern die zweite Route im Rahmen der „Industriekultur erradeln in Hagen“ erarbeitet. Die neue Broschüre mit Streckenführung und erklärenden Texten liegt druckfrisch vor.

Sportlichen Aspekt mit interessanten Punkten verbinden

Rückblick: Bei der „Zukunftsschmiede“ 2018 in der Stadthalle ging es um die Frage, wie sich Hagen gegenüber anderen Städten positionieren kann. Ein Experte der Ruhr Tourismus GmbH sah Stärken unserer Stadt in den Bereichen Wandern, Radfahren und Industriekultur. „Damals kam uns schon die Idee, Radtouren zu konzipieren, die den sportlichen Aspekt mit interessanten Punkten unserer Industriegeschichte verbinden“, so Isenbeck.

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Daraufhin gründete sich ein ehrenamtlicher Arbeitskreis bestehend aus Isenbeck, Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff, Karl-Heinz Kubas (Vorsitzender des Rad-Sport-Clubs Hagen) und Katja Kamp (Kreativagentur). Die erste Route, die durch den Hagener Norden­ führt, wurde 2021 vorgestellt, nun wird die zweite Route „auf die Strecke“ gebracht.

Tour 2 ist 35 Kilometer lang

Die 35 Kilometer lange Tour mit 40 Punkten startet auf dem Elbersgelände, führt dann nach Emst, Eppenhausen­, Halden, Altenhagen, Innenstadt und endet bei Elbers.. „Wir kennen auch Schleichwege“, verspricht Kubas, der mit seinen insgesamt 80 Vereinskollegen pro Jahr 100.000 Kilometer auf dem Rad strampelt. „Die Hälfte unserer Vereinsmitglieder fährt herkömmliche Räder, der Rest E-Bikes, unsere Touren fahren wir gemeinsam“, unterstreicht Kubas. Er hat (wie auch schon bei Route 1) die Wegführung ausgetüftelt, während die erläuternden Texte zu den Besichtigungspunkten Michael Eckhoff als Vorsitzender des Hagener Heimatbundes verfasst hat.

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Aber zurück zur „Industriekultur erradeln in Hagen Route 2“: „Die Tour führt nicht nur an Top-Sehenswürdigkeiten wie dem Hohenhof oder dem Stadttheater entlang, sondern auch zu nicht so bekannten Gebäuden wie dem Adelshaus Gut Herbeck oder dem kleinen Bahnhof in Halden“, unterstreicht Heimatpfleger Eckhoff und ergänzt: „Gerade die unentdeckten Perlen machen das Salz in der Suppe.“

Insgesamt möchte der Arbeitskreis fünf Routen erstellen, die dritte ist bereits in Arbeit. „Wir knöpfen uns dann den Hagener Süden vor“, macht Kubas neugierig. Die dritte Route werde 56 Besichtigungspunkte enthalten und sei 45 Kilometer lang.

„Wir möchten mit unseren nicht geführten Routen Hagener Radler, aber auch Touristen ansprechen“, unterstreichen die Mitglieder des Arbeitskreises. „Und im Rahmen der in den Sommerferien stattfindenden Veranstaltungsreihe ,Urlaubskorb’ planen wir, begleitete Radtouren für Route 1 und Route 2 anzubieten“, sagt Isenbeck.

Zwei E-Bike-Ladestationen bei Elbers

Apropos E-Bikes: „Die Elbershallen stehen hinter der Mobilitätswende und dem Radfahren. Deshalb haben wir auch zwei Ladestationen für E-Bikes auf dem Gelände installiert, an denen Radfahrer ihre E-Bikes kostenlos aufladen können“, sagt Geschäftsführer Isenbeck.

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Eine Ladestation befindet sich am Seiteneingang der Musikschule, da die in der Nähe ansässige evangelische Kirche ihren Mitarbeitern E-Bikes als Dienstfahrzeuge zur Verfügung stellt, die andere Station wurde in der Passage zwischen den Restaurants Elbers 800 und Neue Färberei eingerichtet.

Routen und Texte sind auch im Internet zu finden unter www.induestriekultur-erradeln-in-hagen.de