Hagen. Galerie bleibt bis Herbst geschlossen: Zara will die Filiale in Hagen aufgeben. Mitarbeiter sollen an anderen Standorten weiter arbeiten können

Die Hiobsbotschaften rund um die Rathaus-Galerie in Hagen, die seit der Flut Mitte Juli letzten Jahres auch weiterhin geschlossen ist – und es bis Herbst bleibt, reißen nicht ab. Nach gesicherten WP-Informationen soll sich nun mit „Zara“ einer der wichtigsten Ankermieter der Galerie dazu entschlossen haben, die Filiale in Hagen aufgrund fehlender Öffnungsperspektive aufzugeben. Den rund 20 Mitarbeitern der sich über zwei Etagen erstreckenden Filiale ist nach Informationen dieser Zeitung ein Angebot unterbreitet worden, an einem anderen Standort die Arbeit für das Unternehmen fortzusetzen. Ob ein anderer Standort in Hagen in Frage kommen könnte, ist offen.

Auf eine Anfrage in Bezug auf den Weggang des großen Modeanbieters wollte sich Center-Manager Christoph Höptner am Freitag offiziell nicht äußern. Eine Reaktion von „Koprian“ (das Centermanagement mit Sitz in Hamburg ist in den Bereichen Projektplanung, -koordinierung und -vermietung tätig, hat die Rathaus-Galerie konzipiert und betreibt diese auch seit ihrer Eröffnung 2014) steht noch aus.

Rathaus-Galerie Hagen: Eröffnung verschiebt sich auf Herbst

Eine Sprecherin des Unternehmens „Zara“ hatte bereits vor einigen Wochen gegenüber dieser Zeitung betont, dass man die Lage angesichts des sich wieder verschobenen Eröffnungstermins ganz neu bewerten müsse: Zunächst waren die Mieter der 70 Shops von einem Neustart im März ausgegangen – ähnlich wie er nun in der Volme-Galerie in Hagen geplant ist. Dann aber hatte das Centermanagement verkündet, dass die Galerie noch weitere Monate, mindestens bis zum Herbst, geschlossen bleiben müsse. Ein herber Rückschlag.

Ein Rückblick: Am Abend der Flutkatastrophe war die Tiefgarage der Einkaufspassage mit rund 42 Millionen Litern Wasser geflutet und wichtige Technik zerstört worden. Zwar mache man bei den Sanierungsarbeiten Fortschritte, wie Center-Manager Höptner betonte. Aber die Personalengpässe im Baubereich sowie die Ersatzteilbeschaffung und Lieferengpässe seien eine Herausforderung; mit Blick auf die andauernde Sanierung sprach er von einer „Mammutaufgabe“.

Eine Reihe von Schließungen

Letztlich gehört auch zur Wahrheit, dass die verheerende Unwetterkatastrophe dafür gesorgt hat, dass die Galerie nun einen wichtigen Mieter und eines der repräsentativsten Geschäfte verliert, das viele Kunden in die Galerie gezogen haben dürfte.

Zuletzt hatte erst mit „Esprit“ ein großer Mieter (allerdings bereits vor der Flut) die Filiale in Hagen geschlossen. Der Gastro-Stand „Veganland“ hatte seinen Mietvertrag in der Lockdown-Zeit gekündigt und der Naturkosmetik-Anbieter Yves Rocher hatte nach der Flut die Schließung des Shops verkündet. In einem Schreiben wurde Kunden empfohlen, eine Filiale in einer Nachbarstadt zu besuchen.

Etwas anderes wird nun zunächst auch treuen Zara-Kunden nicht übrig bleiben. Die Schaufenster in der Innenstadt sind zumindest schon leer. Vor kurzem wurde hier noch neuste Mode an Schaufensterpuppen präsentiert. Die nächsten Zara-Filialen befinden sich in Dortmund oder Bochum.