Hohenlimburg/Hagen. Die Bezirksregierung hält das Gebäude der Wilhelm-Busch-Schule in der Nahmer für ungeeignet. Erst 2021 wurde dort ein neuer Schulhof eingeweiht
Die Bezirksregierung Arnsberg hält den Standort der Wilhelm-Busch-Schule in der Nahmer für ungeeignet und drängt auf einen Umzug. Die Verwaltung hat dem Schulausschuss ein Szenario vorgestellt, wie ein Wegzug der Schule für Kinder mit sozialem und emotionalem Förderbedarf vonstatten gehen könnte: Demnach könnte die Sekundarstufe schon im kommenden Jahr in das Gebäude der ehemaligen Pestalozzi-Schule nach Oege umziehen. In vier Jahren könnte die Primarstufe abgetrennt und an die Friedrich-von-Bodelschwingh- oder die Fritz-Reuter-Schule angegliedert werden.
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Nicht für Schulbetrieb geeignet
Für die Bezirksregierung als Obere Schulaufsicht ist der bisherige Standort der Wilhelm-Busch-Schule in der Nahmer „nicht geeignet für einen pädagogisch sinnvollen und im Sinne der Schüler*innen zielführenden Schulbetrieb“, so Christoph Söbbeler, Regierungssprecher. Die Klassenräume verfügten nicht über die vorgegebenen Mindestgrößen, Treppen und Gänge seien eng und teils unübersichtlich. Die Sporthalle und das Außengelände seien für die Anforderungen nicht ausreichend, die Busverbindung schlecht.
„Weiterhin ist es mittlerweile kaum noch möglich, Lehrer*innen für diese Schule zu gewinnen.“ Dies führe dazu, dass inzwischen kein Ganztagsbetrieb mehr möglich sei.
Suche nach neuem Standort läuft
Die Bezirksregierung begleite die Stadt seit langer Zeit immer wieder bei der Suche nach geeigneten neuen Unterbringungsmöglichkeiten für die Schule. Als realistisch für einen Umzug der Sekundarstufe aus der Obernahmer in die Pestalozzi-Schule in Oege wird von der Stadt das Schuljahr 2023/2024 anvisiert. Ambitioniert, findet Nicole Pfefferer (Grüne). „Ich halte diesen Termin für nicht haltbar“, sagt die Vorsitzende des Schulausschusses und verweist auf die nötige Vorplanung, Organisation und Abstimmung mit der Gebäudewirtschaft Hagen: „Ich vermute, der Umzug wird erst ein Jahr später stattfinden.“
Standort umstritten
Nicht zum ersten Mal sorgt der Standort für Debatten. Bereits 2014 hatte es Überlegungen gegeben, die Schule aus der Nahmer abzuziehen in das Gebäude der früheren Hauptschule in Vorhalle. „Das wäre schön gewesen, das Gebäude am Vossacker ist in einem super Zustand“, so Pfefferer, „aber man hat sich damals anders entschieden.“
Neuer Pausenhof eröffnet
Stattdessen wurden vor drei Jahren alle Lerngruppen in der Nahmer konzentriert und vergangenes Jahr der runderneuerte Schulhof eingeweiht, der mehr als 200.000 Euro gekostet und aus der Bildungspauschale finanziert wurde. Die Herrichtung von Hof und Gebäude sei erforderlich gewesen, um das Mindestmaß der Anforderungen für einen geordneten Schulbetrieb zu erfüllen und um einen Verbleib der Primarstufe bis längstens zum Beginn des Schuljahres 2026/2027 zulassen zu können, so die Bezirksregierung.
„Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bestehenden Mängel insgesamt zu schwerwiegend sind, um den Schulbetrieb an dem Standort dauerhaft fortsetzen zu können.“
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Mietvertrag soll weiterlaufen
Sollten die Überlegungen in die Tat umgesetzt werden, würde der neue Pausenhof zumindest noch bis zum Schuljahr 2026/27 von der dortigen Schülerschaft belebt. Denn erst dann soll die Primarstufe umziehen. Entsprechend würde sich am bestehenden Mietvertrag zwischen der Stadt und dem Werkhof e. V. nichts ändern, denn der läuft erst am 30. Juni 2027 aus. Das skizzierte Umzugs-Szenario wird die Verwaltung am 17. Februar im Rat ausführen und zur Entscheidung vorlegen. Bei Zustimmung wird die Planung konkretisiert. „Ich würde mich wundern, wenn da vor Ostern etwas passiert“, sagt Nicole Pfefferer. „Entschieden wird es wohl im Sommer.“
Eine Anfrage zu diesem Thema an die Schulleitung der Wilhelm-Busch-Schule blieb gestern unbeantwortet.