Hagen. Die Grünen in Hagen verurteilen noch einmal scharf die Fällungen am Hohenhof. Sie fordern mehr Transparenz gegenüber den Bürgern.

Die Baumfällungen am Hohenhof in Hagen waren auch Thema auf der Jahreshauptversammlung der Grünen. Die Parteimitglieder verabschiedeten eine Resolution, die die Aktion am Hohenhof scharf verurteilt und ein Umdenken im Umgang mit Bäumen fordert.

In der Resolution heißt es: „Der Hagener Kreisverband der Grünen ist schockiert und entsetzt über die Baumfäll-Aktion am Hohenhof. Eine solche Maßnahme passt einfach nicht in die heutige Zeit. Das Absägen gesunder Bäume ist nicht damit vereinbar, Klimaschutz als Querschnittsaufgabe zu sehen.“ Rechtlich möge alles korrekt abgelaufen sein. Trotzdem dränge sich der Eindruck auf, dass die ehrenamtlichen Mitglieder der Gremien von der Verwaltung über das Ausmaß der Baumfällungen nicht offen und vollständig informiert worden sind.

Verheerendes Echo in Öffentlichkeit

Auch die Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Baumschutz interessierten, hätten – so die Grünen – vorher gern mehr über die Pläne erfahren. Das verheerende Echo auf diese Maßnahme in der Öffentlichkeit wurde anscheinend billigend in Kauf genommen. „Ein solches Desaster darf sich nicht wiederholen. Dazu braucht es ein Umdenken, was Transparenz und was Klimaschutz angeht.“

Kreissprecherin und Landtagskandidatin Alexandra Gerull drängt daher darauf, gerade bei geplanten Großvorhaben, wie der Mehrzweckhalle am Ischeland oder dem Seepark Hengstey, dem Baumschutz hohe Priorität zukommen zu lassen.

Baumfällungen abwägen

Auch der Umweltausschuss hat sich am Mittwoch intensiv mit dem Thema beschäftigt. Insbesondere mangelnde Transparenz und Information über Baumfällungen standen im Zentrum der Kritik. Rüdiger Ludwig, umweltpolitischer Sprecher der Grünen, sieht hier Nachholbedarf: „In Zeiten des Klimawandels haben Verwaltung und Politik die Aufgabe, sehr intensiv jede geplante Baumfällung abzuwägen. Wer den Baumbestand in unserer Stadt antastet, muss gute Gründe dafür haben, und anderswo für Ersatzpflanzungen sorgen. Wir müssen aber auch daran denken, wie Bürgerinnen und Bürger früher auf solche Aktionen aufmerksam gemacht werden können. Sie haben ein Recht darauf zu wissen, was in ihrer Umgebung geplant ist und sollen dann auch darauf aktiv Einfluss nehmen können“.

Ludwig verwies auf andere Städte, in denen auf geplante Fällungen durch Banderolen an Bäumen oder Hinweisschilder aufmerksam gemacht wird. Diese Transparenz wünscht er sich auch künftig für Hagen.