Hagen. Die Information über Fällungen von Bäumen am Hohenhof in Hagen sorgt für Kritik der Politik. Das sind die Folgen.
Die Baumfällungen am Hohenhof in Hagen haben jetzt auch auf politischer Bühne ein Nachspiel. Dabei sind sich die Parteien und Fraktionen einig: einen Kahlschlag wie an der Jugendstilvilla, die Karl Ernst Osthaus einst errichten ließ, soll es ohne detaillierte Information der Politik und der Bürger nicht mehr geben.
Ein entsprechender Beschluss ist schon formuliert, verabschiedet allerdings noch nicht. Es gibt noch Beratungsbedarf: „Die Verwaltung wird beauftragt, künftig bei allen Vorlagen im Zusammenhang mit Bau- und Gestaltungsmaßnahmen transparent und unaufgefordert auszuweisen, ob und wie viele Bäume im Zusammenhang von Projekten gefällt oder erheblich zurückgeschnitten werden“, heißt es da in einem Entwurf, den CDU, Hagen Aktiv und FDP auf den Weg gebracht haben.
28 Bäume am Hohenhof Hagen umgesägt
Genau das war am Hohenhof nach Auffassung der Politik nicht erfolgt. „Warum ist nicht von vornherein in den Unterlagen jeder Baum, der weg soll, mit einem Kreuz gekennzeichnet worden“, so Jürgen Sporbeck (Grüne). – „Das Kind am Hohenhof ist nun mal in den Brunnen gefallen“, erklärt Rainer Voigt (CDU) mit Blick auf insgesamt 28 Bäume, die der Kettensäge zum Opfer gefallen waren, „aber es muss für die Zukunft klar sein, dass man so nicht verfahren kann.“ – „Kann die Verwaltung sicherstellen, dass bei Fällungen künftig die Bevölkerung informiert wird?“, wollte Dietmar Thieser (SPD) wissen.
Auf die Präambel der Baumpflegesatzung, die am Hohenhof – formal wurden die Flächen vom Landesbetrieb Wald und Holz zu Wald erklärt – keine Anwendung fand, verwies Frank Schmidt (BfHo/Die Partei). Da heißt es: „Die Stadt Hagen vertraut auf die Vernunft und die Liebe der meisten Menschen zu ihrer Umwelt. Diese Haltung drückt sich unter anderem im pfleglichen Umgang mit Pflanzen und Bäumen auf öffentlichen und privaten Flächen aus.“ Davon, so Schmidt, könne im vorliegenden Fall nun nicht die Rede sein.
Kritik vom Naturschutzbeirat an der Stadt Hagen
„Kaltgestellt“ fühlt sich in der Causa Hohenhof auch der Naturschutzbeirat, in dem unter anderem Experten von Naturschutzverbänden sitzen. „Am Tag, an dem wir einen Termin vor Ort hatten, hat der Rat bereits entschieden“, erklärt dessen Vorsitzende Antje Selter. „Wie sollen wir denn beraten, wenn das gar nicht zugelassen wird?“
Immerhin: Einsichtig zeigt sich Umweltdezernent Sebastian Arlt. „Die Kommunikation sehen wir sehr selbstkritisch“, erklärte er für den Verwaltungsvorstand, „das war kein Musterbeispiel, das zur Nachahmung empfohlen ist.“ Er nehme auf jeden Fall schon jetzt mit, dass man künftiger deutlicher auf Fällungen eingehen müsse.