Hagen. Die Zahl der Corona-Infizierten in Hagen steigt kontinuierlich. Doch die Stadt signalisiert, dass die Infektionslage dennoch beherrschbar bleibe.

Zuletzt war es nur noch eine mathematische Übung, bis dieser Tag eintreten würde: Seit Beginn der Corona-Pandemie vor knapp zwei Jahren ist am Dienstag die Inzidenz in Hagen erstmals über die 1000er-Schwelle gesprungen. Das Robert-Koch-Institut wies den Wert 1003,2 aus – ein Plus zum Vortag von 23,8.

Parallel bewegen sich die Werte im Bund (894,3) sowie beim Land NRW (867,5) in eine ähnliche Richtung. Konkret bedeutet dies, das zurzeit offiziell 2891 Menschen in Hagen das Virus in sich tragen. Hinzu kommt eine undurchschaubare Dunkelziffer. Zudem müssen 600 weitere Kontaktpersonen vorsorglich in Quarantäne ausharren.

Keine Engpässe bei Versorgung

„Natürlich kommt diese Entwicklung für uns nicht überraschend“, betont Sebastian Arlt, der für das Gesundheitsressort verantwortliche Dezernent in Hagen. Damit rage die Stadt keineswegs heraus, verweist er darauf, dass 17 weitere Städte und Kreise in NRW zurzeit noch höhere Werte erleben, wobei Bonn mit einer Inzidenz von 1517,3 den Spitzenplatz belegt. „Die Omikron-Variante wirkt nun einmal mit einer hohen Ansteckungshäufigkeit, aber relativ milden Verläufen“, sieht Arlt noch keine Engpässe bei den stationären Versorgungskapazitäten in den Hagener Krankenhäusern.

Das Personal des Gesundheitsamtes bemühe sich weiterhin unter Hochdruck, die Nachverfolgung der einzelnen Fälle aufrecht zu erhalten. Allerdings gebe es hier, wie auch in vielen anderen Städten, inzwischen einen gewissen Rückstand. Zudem würden die Test-Kapazitäten in den Laboren an Grenzen stoßen. „Aber wir haben die angespannte Situation voll im Griff“, sieht Arlt aktuell keine Hotspots in bestimmten Hagener Einrichtungen, sondern das Pandemie-Geschehen finde in der Fläche statt.

Regionale Zusammenarbeit

Parallel tausche sich die Stadt regelmäßig mit den benachbarten Gemeinden und Kreisen aus, um die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur permanent im Blick zu haben. Doch zurzeit zeichneten sich aufgrund der Vielzahl an Fällen noch keine Personalengpässe – beispielsweise bei der Feuerwehr – ab. Allerdings geht die Stadt davon aus, so Arlt weiter, dass die Fallzahlen in den nächsten Wochen noch steigen würden. Der Hagener R-Wert von 1,92, der die Zahl der Weiteransteckungen pro Infizierten signalisiert, macht deutlich, dass die Ausbreitung noch längst nicht stagniert.