Hagen. Die Buchungslage in der Stadthalle Hagen ist gut, für 2022 sind bereits viele Events schon fest gebucht. Und wie läuft es mit dem Impfzentrum?

Etwa 120 Veranstaltungen sind für 2022 fest gebucht, „Veranstalter und Künstler wissen, dass sich die Menschen endlich wieder treffen wollen“, sagt Jörn Raith mit überzeugter Stimme.

Der Noch-Geschäftsführer der Hagener Stadthalle (in wenigen Wochen gibt er den Posten an Volker Wolf, seit zwei Jahren Prokurist im Glaspalast, ab), schränkt ein, das über allem natürlich ein „voraussichtlich“ steht.

„In Pandemie-Zeiten kann man nie sicher sein, dass alles wie geplant über die Bühne geht“, sagt Raith. Aber er hoffe, dass aufgrund des sich bewährten Hygiene- und Sicherheitskonzeptes der Veranstaltungsbereich problemlos weiterlaufe.

Aktuell dürfen 1200 Besucher in der Stadthalle Platz nehmen

In Normalzeiten finden 1680 Zuschauer in der bestuhlten Stadthalle Platz, wenn großer und kleiner Saal sowie die Empore genutzt werden. „Aktuell dürfen wir 1200 Besucher reinlassen“, sagt Raith.

Zu Veranstaltungen des Theaters – zum Beispiel zum Neujahrskonzert – erhalten nur 600 Zuschauer Einlass. „Das Theater hat ein eigenes Abstands- und Hygienekonzept, das maximal 600 Gäste für die Stadthalle zulässt. Daran halten wir uns natürlich“, versichert Raith.

Mit dem städtischen Impfzen­trum, das Ende November wieder in der Stadthalle eingezogen ist, arrangiere man sich gut, sagt Raith. Vorerst bleibt das temporäre Impfzentrum bis Ende Januar im Wasserlosen Tal beheimatet, „wie es ab Februar weitergeht, besprechen wir in Kürze mit der Stadt“, ergänzt Volker Wolf. Er könne sich vorstellen, dass das Impfzentrum künftig für Terminblöcke (zum Beispiel drei aufeinanderfolgende Tage) in die Stadthalle einziehe. Derzeit wird das temporäre Impfzentrum, wenn Saal und Foyer für eine Veranstaltung benötigt werden, am späten Abend abgebaut. Am Folgetag kann die Veranstaltung stattfinden, danach wird das Impfzentrum wieder aufgebaut.

Klassiker und Newcomer

Eine Ausnahme macht das erste Sinfoniekonzert im neuen Jahr, das am 25. Januar stattfindet. „Da bauen wir am Abend des 23. Januars bereits ab, am 24. Januar haben die Musiker Probe, nach dem Konzert am 25. Januar wird spät abends das Impfzentrum wieder eingerichtet“, erläutert Jörn Raith das Prozedere.

Aber zurück zu den Veranstaltungen, die demnächst wieder etliche Besucher anlocken sollen. Da sind „Klassiker“ wie der Comedian Bülent Ceylan, der Kabarettist Dieter Nuhr, Max Raabe und das Palastorchester oder Hundetrainer Martin Rütter, aber auch Newcomer dabei.

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„Am 22. März gastiert zum Beispiel erstmals der seit kurzem total angesagte Comedy-Star Özcan Cosar bei uns, am 8. Juni Serdar Somuncu, der ein bitterböses Programm spielt, und am 15. Dezember tritt die Schweizer Künstlerin Hazel Brugger, die anspruchsvolle Satire bietet, hier auf“, erklärt Raith.

Auf welchen Künstler sich der Noch-Geschäftsführer rein privat am meisten freut? „Auf Chris Tall. Der Comedian gastierte vor vier oder fünf Jahren schon einmal bei uns. Damals hatte er nur ein paar Fans, die ihn durch YouTube kannten. Mittlerweile ist Christ Tall auch als Moderator bekannt und bei ganz vielen beliebt.“

Doch der Veranstaltungsbereich ist nur ein Teil des Portfolios, das die Stadthalle vorhält. „Business-Veranstaltungen und Kongresse bringen das Geld“, spricht Jörn Raith Tachelless. Die Begründung liegt auf der Hand: Die Verweildauer ist bei Tagungsgästen deutlich höher als bei Event-Besuchern und der gesamte Ablauf im Vorfeld viel besser planbar.

Extrabreit-Konzert am 10. Dezember geplant

Auch Traditionen werden in der Stadthalle gepflegt. So ist für Herbst ein Oktoberfest geplant, „mal schauen, wie sich die Corona-Lage bis dahin entwickelt“, räumt Jörn Raith ein.

Vor etwa sechs Wochen musste die Hagener Rockband Extrabreit aufgrund der sich zuspitzenden Pandemie-Situation ihr Konzert in Hagen kurzfristig absagen. In diesem Jahr soll das Konzert im Rahmen der Weihnachts-Blitz-Tournee am 10. Dezember im großen Saal der Stadthalle stattfinden.

Auch einige Fachmessen (u.a. Naturgartentage, Tattoo Convention und Hochzeitsmesse) sind in den kommenden Monaten fest gebucht, „Online-Messen sind eben nicht das gleiche wie Präsenz-Messen“, unterstreicht Jörn Raith, der weiß, wie wichtig Netzwerkarbeit am Rande einer Tagung ist.

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Die Stadthalle wird auch 2022 wieder für die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr, für die Fachtagung des TÜV-Saarlands, für medizinische­ Kongresse, diverse Partei-Veranstaltungen und für den Blutspendemarathon genutzt, „und für Abibälle“, schmunzelt Raith. Fünf Abibälle seien vertraglich schon seit längerem fix, „wir können maximal noch einen Freitags- oder Samstagstermin anbieten“, sagt Raith, der stolz darauf ist, dass seine Halle seit ein paar Jahren als Abiball-Veranstaltungsstätte derart beliebt ist. „Wir haben Anfragen von Gymnasien aus Witten, Wetter, Iserlohn, Gevelsberg und Halver“, zählt Raith auf.

Privatfeiern im Restaurant möglich

Vor zweieinhalb Jahren wurde das arg n die Jahre geratene Stadthallen-Restaurant Wintergarten komplett umgebaut und präsentiert sich seitdem modern, schick und multifunktional nutzbar. Doch Volker Wolf hat einen Vorsatz: „Ich will das Restaurant als Location für private Feiern bekannter machen.“ Damit spielt der 42-Jährige auf Familien- und Weihnachtsfeiern mit bis zu 120 Personen an, „natürlich kann das Restaurant auch an Wochenenden­ bis tief in die Nacht genutzt werden. Eine Bedingung ist jedoch, dass der Gastgeber an die hauseigene Küche gebunden ist.“