Lennetal. An der Dolomitstraße erinnert nur noch wenig an die ehemalige Steinfabrik, die dort bis dieses Jahr stand. Das Gelände wird künftig neu genutzt

Wo an der Dolomitstraße noch bis vor einem Jahr die hohen Schornsteine und Werkshallen der Steinfabrik in die Höhe ragten, ist mittlerweile eine große Brachfläche entstanden. In den vergangenen Monaten haben die Abrissbagger der Hagedorn Unternehmensgruppe vor Ort ihren Dienst getan und die Hallen mit den Brennöfen abgerissen. „Der oberirdische Rückbau der Gebäude ist im diesem Jahr planmäßig erfolgt und weitgehend abgeschlossen“, sagt Lena Grunwald, Projektmanagerin Marketing bei Hagedorn, auf Anfrage. „Die restlichen Gebäude werden in 2022 abgebrochen.“

Abbruchfirma reißt Gebäude ab

Laut eigenen Angaben gehört das Unternehmen, das im Jahr 1997 von Thomas Hagedorn gegründet wurde, zu den fünf größten Abbruchunternehmen der Welt. Im Frühjahr hatte Hagedorn die Fläche der ehemaligen Steinfabrik von Magnesita im Lennetal übernommen, um auf der rund 122.000 Quadratmeter großen Fläche den Boden für einen neuen Industrie- und Unternehmerpark zu bereiten.

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Arbeiten bis ins Jahr 2023

Im kommenden Jahr werden neben den restlichen Rückbau- und Sanierungsarbeiten die Fundamente im Untergrund beseitigt, skizziert Grunwald den weiteren Zeitplan. „Im Rahmen eines Bodenmanagementkonzeptes wird außerdem das Gelände auf ein einheitliches bebaubares Geländeniveau ausgeglichen.“ Dabei gilt es, Höhenunterschiede von bis zu fünf Metern auszugleichen und auf eine Ebene zu bringen. Möglich werden soll dies laut Hagedorn durch das vorhandene Bodenmaterial vor Ort. Das Abrissunternehmen will an mehreren Stellen gezielt Erde entfernen und als Füllung in anderen Bereichen des Areals wieder einsetzen („Cut-and-Fill-Verfahren“). Die Arbeiten auf dem Areal werden laut Hagedorn etwa bis Mitte des Jahres 2023 andauern. Parallel arbeite man gemeinsam mit der Stadt Hagen weiter am Bebauungsplan-Verfahren, um im Jahr 2023 das notwendige Planungsrecht für eine neue Nutzung zu erreichen.

Teilstück der Dolomitwerke

Bei dem Areal der früheren Steinfabrik, das Hagedorn nun beleben will, handelt es sich um ein Teilstück der früheren Dolomitwerke Halden, die in ihrer Blütezeit mit rund 1000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern im Stadtgebiet zählte. Vor 13 Jahren wurde die Kalkbrennerei geschlossen, danach fiel die Steinfabrik an die brasilianische Firma Magnesita, die 2017 wiederum mit der österreichischen RHI fusionierte. Im vergangenen Jahr hatte Magnesita die Fabrik geschlossen, deren Industriegeschichte damit nach 111 Jahren ein Ende nahm. Rund 130 Beschäftigte waren damals von der Schließung betroffen.

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Firma will Altlasten beseitigen

Die vielen Jahren der industriellen Nutzung haben auch Spuren im Boden hinterlassen. Im Rahmen gutachterlicher Voruntersuchungen habe man „wenige lokal begrenzte Altlasten“ an bestimmten Hotspots feststellen können, so die Firma Hagedorn. „In Abstimmung mit der Umweltbehörde wurde eine schon im November beseitigt, die übrigen werden im Rahmen eines abgestimmten Sanierungsplans im Jahr 2022 beseitigt.“

Areal für neuen Industriepark

Wie die Fläche künftig neu belebt werden soll, darum wird sich das Unternehmen Panattoni kümmern, das als Entwicklungspartner das Grundstück von Hagedorn übernommen hat. Anfragen lokaler, regionaler oder überregionaler Unternehmen werden dort betreut. Das Unternehmen Panattoni versteht sich als „Full-Service-Entwickler“ für Logistik- und Industrieimmobilien und hat laut eigenen Angaben europaweit bereits mehr als 12 Millionen Quadratmeter neue Flächen entwickelt. Zu den realisierten Projekten bundesweit zählen Logistikzentren für verschiedene Partner – vom Onlinehändler Amazon bis zum Volkswagenkonzern.

Welche Betriebe künftig an dem Areal an der Dolomitstraße einziehen werden, steht noch nicht fest, da sich das Bebauungsplan-Verfahren noch zu sehr im Frühstadium befindet.