Hagen. Um an der A45-Sperrung vorbeizukommen, nutzen viele Verkehrsteilnehmer alternative Routen durch Hagen. Die Strecken und Fahrtzeiten im Überblick.

Dann fahren sie eben woanders lang. Und in der Not auch an Straßensperrungen vorbei. Nach dem klar ist, dass die A 45 zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid wegen Schäden an der Talbrücke Rahmede noch lange gesperrt bleiben wird, versuchen viele Autofahrer, den Problempunkt zu umfahren. Ein Blick auf die alternativen Routen.

Hagen Lüdenscheid Umleitungen und Schleichwege Rahmedetalbrücke Sperrung
Hagen Lüdenscheid Umleitungen und Schleichwege Rahmedetalbrücke Sperrung © WP Hagen | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Wir legen die Strecke Pressehaus (Schürmannstraße in Hagen) zum Möbelmarkt Sonneborn, der direkt an der A45-Ausfahrt Lüdenscheid-Süd liegt, zugrunde. Also hinter der Sperrung. Offizielle Umleitungsstrecken (in unserer Grafik grün) sind die B 54 durchs Volmetal und die B 236 via A 46, Letmathe und Altena. Knapp über 50 Minuten über die B 54 und etwas über eine Stunde über die B 236.

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Attraktiver scheinen für viele Pendler aber drei andere Routen zu sein. Unter anderem der Schleichweg von der Autobahnausfahrt Hagen-Süd über die Kattenohler Straße (Milchenbach, Stollen Hundsdiek, Sürenhagen, Nimmertal, Rölvede, Bölling, Wersbecke und dann über die Umleitungsstrecken). Er dauert 53 Minuten. „Wir spüren die Ausweichverkehre deutlich“, sagt Gretel Becker, deren Pension in Sürenhagen direkt an der Strecke liegt.

Durch Rummenohl, das an der offiziellen Umleitungsstrecke liegt, quetschen sich täglich Hunderte Laster.
Durch Rummenohl, das an der offiziellen Umleitungsstrecke liegt, quetschen sich täglich Hunderte Laster. © Laura Handke

Sperrungen werden umfahren

Viele Fahrer nutzen unter anderem den Schleichweg über die Obernahmer und ab dem Lahmen Hasen entweder über den Wördener Bach oder über die Nahmer Schweiz. Dabei ist das aktuell strengstens verboten. Deutliche Hinweisschilder weisen nach starken Flutschäden auf das Durchfahrtsverbot über beide Straßen hin. Wer bei der Durchfahrt erwischt wird, wird zur Kasse gebeten. Die Behörden und die betroffenen und angrenzenden Kreise und Städte bitten deutlich darum, aktuell andere Routen zu nutzen.

Die Obernahmer entlang der Nahmer Schweiz über die Brenscheider Mühle zur Landstraße 692 liegt auf Hagener Stadtgebiet. Am 14. Juli wurde beim Hochwasser hier eine Stützwand nicht weit entfernt vom Koenigsee eingerissen.

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Ein Straßenabschnitt soll laut Stadtverwaltung deswegen zeitnah seitlich um etwa drei Meter auf eine private Fläche verschoben werden. Auf einer Länge von 40 Metern. „Aktuell befindet sich die Stadt in positivem Austausch mit dem Eigentümer“, sagt Stadt-Pressesprecherin Clara Treude. Öffnungszeitpunkt noch unklar. Viele Autofahrer ignorieren die Sperrung allerdings einfach und fahren weiter hindurch.

Genau wie über den Wördener Bach zur K 24. Der untere Teil der Strecke gehört zu Hagen, der Rest zur Gemeinde Nachrodt. Im oberen Bereich der Strecke müssen noch drei Bachdurchlässe saniert werden, erklärt Marc Trappe von der Gemeinde. Die Asphaltarbeiten im unteren Bereich der Strecke könnten erst stattfinden, wenn die Stadt Hagen mit ihren Maßnahmen dort fertig sei, da die Baulogistik über Hohenlimburger Gebiet laufen müsse. Er rechnet mit einer Fertigstellung Mitte Februar. Bis dahin rauschen täglich zahlreiche Fahrer völlig ignorant an den Sperrschildern vorbei über eine Strecke, auf der man jeder Zeit von der unterspülten Straße rutschen kann.