Hohenlimburg.
In Sichtweite zum Rathausplatz in Hohenlimburg hat mit „Locanta“ ein neues Restaurant eröffnet. Die Speisekarte will mit türkischen Gerichten aus dem Holzofen punkten. Bis das erste Fleisch brutzeln konnte, dauerte es viel länger als gedacht.
Bereits vor zwei Jahren hatte Orkan Korkmaz den Mietvertrag für die Räume an der Stennertstraße unterschrieben, die vielen Hohenlimburgern noch als das Café Elena im Gedächtnis sein dürften. Immer wieder musste er jedoch die Eröffnung seines Restaurants verschieben, weil die Umstände es nicht anders zuließen. „Eigentlich wollten wir schon im März 2020 eröffnen“, sagt er. Dann kam Corona und der Lockdown. Stillstand. Ein Jahr später sollte es im Sommer endlich losgehen – und dann kam die Flut.
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Wasser 25 Zentimeter hoch auf dem Boden
Noch bevor der erste Gast sein Restaurant betreten konnte, stand das Wasser rund 25 Zentimeter auf dem Boden. Schlimmer jedoch hatte es seinen Imbiss ein paar hundert Meter entfernt getroffen, der seit Jahren in der Hohenlimburger Fußgängerzone ansässig und als „Neka Grill“ bekannt ist. Dort stand das Wasser auf fast zwei Metern.
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„Die Tiefkühlzelle, die Teigmaschine, alles war kaputt“, erinnert sich Korkmaz zurück. Entmutigen ließ sich der Gastronom, der die Gastronomie gemeinsam mit seiner Frau betreibt, aber nicht. So wurden die Maschinen im Neka Grill erneuert und der Boden im „Locanta“ wieder trocken gelegt.
Heute, fast sechs Monate später, steht Orkan Korkmaz in seinem Restaurant, um ihn herum sitzen Gäste an den Tischen, der Holzofen glüht. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert“, sagt er rückblickend. Aber nun läuft der Laden.
Mit dem ersten Monat zufrieden
Vor rund vier Wochen war die Eröffnung, mit dem ersten Monat zeigt er sich zufrieden – wenn da nicht die neuen Corona-Regeln wären. „Als die 2G-Regelung eingeführt wurde, haben wir das sofort gemerkt.“ Rund 30 Prozent seiner Reservierungen, meist für Weihnachtsfeiern, brachen weg, schätzt er.
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Er hoffe, dass die Auflagen nicht weiter verschärft und künftig nur noch „2G-Plus“ gilt – sprich geimpft oder genesen und dazu getestet. „Wenn hier eine große Stadt wäre, wo die Leute auch viel einkaufen gehen, dann wäre das möglich. Aber hier in Hohenlimburg kommen die Gäste gezielt ins Restaurant und nur dafür macht kaum jemand einen Test.“
Warme Farben und sehr viel Holz
Doch egal wie die pandemische Großwetterlage weitergeht – er schaut nach vorn und will mit dem Konzept von „Locanta“ überzeugen. Sein Restaurant präsentiert sich in warmen Farben, mit viel Holz und moderner Einrichtung. Die Theke zeigt eine Auswahl der verschiedenen Fleischsorten, unter denen die Gäste wählen können.
Darüber reiht eine große Tafel die verschiedenen Gerichte auf – von der klassischen Dönertasche (5 Euro) über Fischgerichte und Gemüsepfanne bis zum Lammkotelette (14,90 Euro). Sein Fleisch beziehe er von einem Fleischer aus Dortmund, sagt Korkmaz. Dazu gibt es eine Vielzahl von Soßen, alle „zu hundert Prozent selbst gemacht“.
45 Plätze im Innenraum
Im Sommer soll es zusätzlich zu den rund 45 Plätzen im Innenraum auch ein paar Außentische vor dem kleinen Restaurant geben. Für auswärtige Gäste stehen ein paar Parkplätze vor der Tür bereit.
Die Gastronomie im traditionsreichen Bentheimer Hof, der direkt gegenüber liegt, sehe er nicht als direkte Konkurrenz. „Das Angebot unterscheidet sich.“