Hagen. Ein Hähnchenwagen für Obdachlose: Diese schöne Idee zum Nikolaustag haben zwei engagierte Hagener. Hunderte freuen sich über die warme Mahlzeit.

Manche gute Idee entsteht spontan und im Team. So auch die Idee von Kathrin Jetter und Klaus Grieser, bedürftigen Hagenern am Nikolaustag eine warme Mahlzeit zu spendieren. „Wir haben nach der Halloween-Sammelaktion auf Emst noch zusammengesessen und überlegt, was wir noch für Hilfsaktionen machen können, und dann hatten wir den Gedanken mit dem Hähnchenwagen“, berichtet Kathrin Jetter.

Und so kam es, dass am Montagmorgen ein Hähnchenwagen auf dem Platz vor der Johanniskirche stand, aus dem kostenlos Hähnchen für Bedürftige verteilt wurden. Finanziert wurde die Aktion durch die Firma Biotrans aus Schwerte. „Ich habe meinem Chef von der Idee erzählt, er war sofort begeistert. Er hat vor einigen Jahren selbst in Hagen Obdachlose betreut und kennt die Problematik“, so Klaus Grieser, Angestellter bei Biotrans.

Freude und Dankbarkeit über die kleine Geste

Es ist eine kleine Geste, die bei vielen Menschen große Freude und Dankbarkeit auslöst. So auch bei Daniel Meyer, der sich sehr über die warme Mahlzeit bei den kalten Temperaturen freut: „Es ist großartig, ich freue mich sehr. Das Schöne ist, dass es Menschen gibt, die an einen denken. Das ist ein gutes Gefühl.“

Nikolaus Peter verteilt mit seinen Engeln Trixi Hofmacher und Daniele Siebert am Hähnchenwagen Nikolaustüten.
Nikolaus Peter verteilt mit seinen Engeln Trixi Hofmacher und Daniele Siebert am Hähnchenwagen Nikolaustüten. © WP | Michael Kleinrensing

In der Zeit von 11 bis 13 Uhr gab es Hähnchen, doch bereits um 10 Uhr bildete sich eine lange Schlange auf dem Johanniskirchplatz. Gegen 12 waren bereits 120 der 180 Hähnchen verteilt worden. „Der Bedarf ist auf jeden Fall da, aber auch die Dankbarkeit der Menschen, die hierhin kommen“, berichtet Klaus Grieser.

Kunden der Suppenküche Hagen werden versorgt

Der Gedanke hinter der Hilfsaktion: vor allem die Kunden der Suppenküche mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Denn seit dem Hochwasser im Sommer dieses Jahres, bei dem die Räumlichkeiten der Suppenküche am Märkischen Ring komplett zerstört wurden, gibt es keine warmen Mahlzeiten mehr für die Bedürftigen. Haltbare Lebensmittel bekommen sie seitdem zweimal die Woche an der Johanniskirche.

Zusätzlich zum Hähnchen gab es an diesem Montagmorgen für alle Kekse und Schokolade vom Nikolaus. Eine Aktion, die der Lions-Club Hagen-Harkort seit mehr als zehn Jahren organisiert. „Vor der Pandemie gab es immer eine große Nikolausfeier mit gemeinsamem Singen und Kaffee trinken. Wir hoffen, dass das demnächst wieder möglich ist“, sagt Rainer Girgenrath vom Lions-Club Hagen-Harkort.

Große Hilfsbereitschaft der Hagener

Prof. Dr. Theo Scholten, Vorstand der Suppenküche, ist begeistert von der Idee des Hähnchenwagens: „Das zeigt doch, dass es in Hagen eine große Hilfsbereitschaft gibt und das zeichnet unsere Stadt aus.“

Und die Hilfsbereitschaft rund um das Team von Kathrin Jetter und Klaus Grieser ist besonders groß, denn gemeinsame planen sie bereits weitere Hilfsaktionen: „Wir haben noch so einige Ideen in der Schublade“, verrät Klaus Grieser.