Hagen. Die Flutkatastrophe Mitte Juli hat die Astrid-Lindgren-Schule in Hagen voll getroffen. Jetzt gibt es wieder Hoffnung an der Grundschule.

Es sah erst alles so gut aus. Kein Wasser auf dem Flur, keine Wasser in den Klassenzimmern. Dann aber öffnete der Hausmeister die Tür, hinter der eine steile Treppe hinab in den Keller der Astrid-Lindgren-Schule in Delstern führt. Von den Stufen war nichts mehr zu sehen. Das Untergeschoss war komplett vollgelaufen. Bis zur Decke. „Das war ein echter Schock“, sagt Monika Topp, Lehrerin an der Grundschule im Süden von Hagen, die nur unweit der Volme liegt.

Jetzt gibt es Zeichen der Hoffnung – gleich mehrere: Der Unterricht konnte – was einem Wunder gleich kommt – pünktlich nach den Sommerferien starten. Kinder toben bei Sonnenschein auf dem Schulhof. Und jetzt stehen da auch noch nagelneue Fahrräder und Roller.

Lionsclub und Decathlon unterstützen mit neuen Fahrräder und Rollern

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Der Lionsclub Hagen-Hakort hat daran maßgeblichen Anteil. Unterstützt vom Sporthändler Decathlon hat das Hilfswerk die Räder und Roller besorgt, die gerade an dieser Schule eine so große Bedeutung haben. „Wir haben hier keine Halle“, sagt Monika Topp, „zum Sportunterricht fahren die Klassen jedes mal mit dem Bus bis Dahl. Da geht schon durch die Anreise Zeit vom eigentlichen Sportunterricht verloren. Vor diesem Hintergrund sind Bewegung und Koordination bei uns im Schulkonzept verankert.“

Fahrräder, Roller, Bastelutensilien, Sanitärartikel und noch so viel mehr – all das hatte im Keller gelegen, der komplett unter Wasser stand. All das hat die Flutkatastrophe Mitte Juli der Schule, den Lehrern und den Kindern genommen. „Das war unglaublich“, sagt Monika Topp, „als ich einige Tage nach der Flut zur Schule kam, gab es keinen Strom. Das Bild, das sich geboten hat, war furchtbar.“

Aktionstag mit der Bundeswehr

Dann aber kommt der große Aktionstag: Soldaten der Bundeswehr, Eltern, Lehrer, Freiwillige, die niemand kannte – sie alle packten mit an und räumten in einer konstatierten Aktion den Keller der Grundschule leer. Komplett. „Auf unserem Gelände hat sich am Ende ein riesengroßer Müllberg aufgetürmt“, sagt Monika Topp.

Und auch in den folgenden Wochen geht es Schritt für Schritt voran – an einer Schule in einem Stadtteil, in dem Bewohner auch Kritik an der Stadt und an der Politik geübt hatten. „Natürlich haben wir das mitbekommen“, sagt Monika Topp, „aber an dieser Stelle muss ich auch mal ein dickes Lob an die Stadt aussprechen. Die Wiederherstellung der Schule hatte höchste Priorität. Was sich hier in kurzer Zeit getan hat, ist Wahnsinn. Wir hatten anfangs große Zweifel, dass wir überhaupt wieder starten können.“ Lediglich die Heizungsanlage müssen noch instandgesetzt werden.

Es sah erst alles gut aus – und jetzt sieht es wieder gut aus – an der Astrid-Lindgren-Schule in Delstern.