Hagen. Eine Aktion, die viele Emster zusammenschweißt: Die Sammelaktion für die Suppenküche in dem Hagener Stadtteil fand am Sonntag große Resonanz.

Es ist noch nicht ganz dunkel, aber auf Emst spuken am Sonntagnachmittag schon zahlreiche Gespenster, Vampire, Piraten und andere gruselige Gestalten durch die Straßen.

Doch fürchten muss sich hier keiner. Denn diese Geister spuken in Hagen für den guten Zweck. Zu den sogenannten Suppenküchengespenstern gehören in diesem Jahr auch Henri, Moritz, Jannis, Greta und Anna. Aufgeregt laufen sie mit ihrem Bollerwagen von Tür zu Tür. Warten gespannt, ob jemand öffnet. „Wir sammeln für die Suppenküche“, rufen sie gemeinsam, sobald jemand an die Haustür kommt.

Bereits zum siebten Mal findet die beliebte Halloween Aktion, bei der Emster Kinder gemeinsam mit ihren Eltern haltbare Lebensmittel für die Einrichtung sammeln, statt. Die Not der Hagener Suppenküche ist in diesem Jahr besonders groß: Nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde bei dem Hochwasser im Juli auch noch die Einrichtung der Suppenküche schwer beschädigt.

Motto „Jetzt erst recht“

Deshalb wollen die Emster Familien unter dem Motto „Jetzt erst recht“ diesmal besonders viele Spenden sammeln. Der Bollerwagen der fünf Suppenküchengespenster füllt sich schnell. Großzügig spenden die Emster Nudeln, Reis, Dosensuppen oder Hygieneartikel. „Das ist eine richtig tolle Aktion, die Kinder haben ihren Spaß und wir können ganz leicht etwas Gutes tun. Finde ich klasse“, sagt Oliver Herz.

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Auch Sabine Stief, die ihre Kinder Moritz und Anna auf dem Rundweg begleitet, ist begeistert von der Sammelaktion: „Ich finde es super, dass die Kinder um die Häuser ziehen, aber gleichzeitig noch etwas Sinnvolles damit tun. Sie sollen auch wissen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man immer genug Lebensmittel zu Hause hat.“

Große Spendenbereitschaft der Emster

Während die Kinder um die Häuser ziehen, gibt es parallel noch eine Sammelstelle im Fritz-Steinhoff-Park auf Emst. Bereits um 15 Uhr, zum Start der Aktion, kommen zahlreiche Hagener und bringen Beutel voll haltbarer Lebensmittel. Organisator Jan Henschel freut sich über die große Resonanz: „Das ist echt irre, wie groß die Spendenbereitschaft der Leute ist.“

Er beschreibt die Aktion als Selbstläufer, denn von Jahr zu Jahr würden mehr Menschen daran teilnehmen: „Die Leute rufen uns an und fragen, welche Straßen sie noch ablaufen können. Das ist wirklich toll zu sehen.“

Auch Sybille Hackenberg und ihr Mann bringen ein paar Konserven zur Sammelstelle im Park: „Es ist so schön einfach. Wir sind auf dem Weg zu einer Feier und können hier mal eben schnell etwas Gutes tun. Ohne großen Aufwand. Da ist es für uns ganz klar, dass wir mitmachen.“

Aktion gibt es seit 2013

Seit 2013 gibt es die Aktion, die damals von der Familie Jetter ins Leben gerufen wurde. In den vergangenen Jahren sind teilweise drei Tonnen Lebensmittel im Wert von 10.000 gesammelt worden. Auch der Bollerwagen von Henri, Moritz, Jannis, Greta und Anna füllt sich schnell. Zwischendurch kommt immer wieder ein Auto der Suppenküche und holt die bereits gesammelten Lebensmittel ab.

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Da die Lagerräume der Suppenküche nach dem Hochwasser noch nicht wieder einsatzfähig sind, stellt die Spedition Weber aus Delstern in diesem Jahr Räume zur Verfügung. Dort können die Spenden bis zur Aushändigung an die Bedürftigen gelagert werden.

Nach knapp zwei Stunden haben die fünf Suppenküchengespenster ihre Runde erfolgreich beendet und liefern stolz ihre vollen Bollerwagen an der Sammelstelle ab. Doch schon jetzt steht für die Kinder und Eltern fest: Im nächsten Jahr werden sie wieder als Suppenküchengespenster für den guten Zweck über Emst spuken.