Hagen. Geimpfte sollten nur mit Corona-Test ihre Maske an Buden auf dem Weihnachtsmarkt in Hagen absetzen – findet der Grünen-Bundestagsabgeordnete.

Mit großer Sorge blickt der Grünen-Bundestagsabgeordnete Dr. Janosch Dahmen auf die Entwicklung der Coronazahlen in seinem Wahlkreis und speziell auf die in Hagen.

„Ich bin mehr als besorgt“, erklärt der Politiker, der noch bis Sommer letzten Jahres als Notfallmediziner in Berlin gearbeitet hat, auf Anfrage unserer Zeitung. Zwar stehe Nordrhein-Westfalen noch besser da als beispielsweise Bayern, aber das Land bewege sich mit Sieben-Meilen-Stiefeln in dieselbe Richtung. Hagen wiederum steht, was die Inzidenz in NRW angeht, mit 187,1 im oberen Drittel. „Wir müssen dringend gegensteuern, sonst drohen wir diesen Vorsprung leichtfertig zu verspielen.“

Für 3G-plus auf Weihnachtsmarkt

Auch mit Blick auf den Weihnachtsmarkt äußert Dahmen durchaus Sorge: „So eine Veranstaltung draußen ist erst einmal grundsätzlich besser als eine Massenveranstaltung in geschlossenen Räumen“, so der Abgeordnete, der in Berlin gefragter Experte in Sachen Pandemie ist. „Aber dort, wo ein Abstand nicht möglich ist, sollten die Menschen auch draußen auf jeden Fall eine Maske tragen. Wo wiederum gegessen und getrunken wird, muss aus meiner Sicht 3G-plus gelten. Auch Geimpfte und Genesen sollten getestet werden.“

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Darüber hinaus hält Dahmen, der gestern in Berlin einer Anhörung zur Reform des Infektionsschutzgesetzes beiwohnte, regionale Teil-Lockdowns für ein probates Mittel gegen drastisch steigende Corona-Infektionszahlen. In den kommenden zwei Wochen müsse entschieden „im Rahmen der geltenden Rechtslage“ gehandelt werden, um das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren, sagte er gegenüber der „Rheinischen Post“.

Politiker für weitreichende 2G-Regeln

„Ich bin davon überzeugt, dass dies auch mindestens regional Kontaktbeschränkungen und die vorsorgliche Schließung von Teilen des gesellschaftlichen Lebens in besonders betroffenen Regionen mit einschließt“, so Dahmen weiter. Ferner spricht sich der Hagener Gesundheitspolitiker für weitreichende 2G-Regeln in allen Bundesländern aus.

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„Klar ist für mich, dass wir nachsteuern müssen“, so Dahmen, „die Maßnahmen, die wir bis jetzt getroffen haben, reichen nicht aus.“