Hagen. Die Stadt Hagen wird das Corona-Virus auch auf dem Weihnachtsmarkt bekämpfen. Ab 18. November steht dort ein Impfzelt.
Denkt man an den Weihnachtsmarkt, dann kommen einem Glühwein, gebrannte Mandeln und Backfisch in den Sinn. Wer käme schon darauf, dass man sich impfen lassen kann? Doch Corona macht vieles möglich. Die Stadt Hagen wird ihren diesjährigen Weihnachtsmarkt vom 18. November bis zum 23. Dezember mit einem Impfzelt bereichern, um der Pandemie endlich beizukommen.
Die Landesregierung hat der Stadt eine stationäre Impfstelle, wie es sie auch in Bochum, Duisburg und weiteren Städten geben wird, genehmigt. Das Impfzelt wird auf dem Friedrich-Ebert-Platz, also im Zentrum des Weihnachtsmarktes, aufgebaut. „Wir sind gespannt, wie hoch die Nachfrage ist“, so Michael Kaub, Sprecher der Hagener Stadtverwaltung.
Unbürokratisch und ohne Anmeldung
Die Impfungen auf dem Weihnachtsmarkt werden unbürokratisch und ohne vorherige Anmeldung verabreicht. Geimpft wird mit Biontech, Impfwillige können sich sowohl die erste als auch die zweite oder die zur Auffrischung wichtige dritte Impfung geben lassen.
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Eben weil auch Booster-Impfungen angeboten werden, rechnet Kaub mit einem erhöhten Andrang im Impfzelt, zumal zuletzt Meldungen die Runde machten, dass die niedergelassenen Ärzte mit dem Impfen kaum noch nachkommen.
Außer Biontech wird auf Wunsch auch der Einmal-Impfstoff von Johnson&Johnson gespritzt. Mit Astrazeneca oder Moderna werde auf dem Weihnachtsmarkt nicht geimpft, so Kaub. Biontech sei aber unabhängig von dem Impfstoff, den man bei der ersten und/oder zweiten Impfung erhalten habe, ein geeignetes Serum zur Auffrischung der Immunität.
Hohe Belastung für die Arztpraxen
Einen Einblick in die Situation der Ärzte kann Dr. Rolf Kinzius, Sprecher der Hagener Ärzte und ehemals Ärztlicher Leiter des Hagener Impfzentrums in der Stadthalle, geben: Er vermutet, dass möglicherweise schon bald die 6-Monats-Grenze für die Booster-Impfungen ausgesetzt werden könnte. „Die Masse an Impfungen, die dann auf die Hausärzte zukommen würde, wäre ohne Unterstützung oder eine feste Anlaufstelle nicht schaffbar.“
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Bereits jetzt seien die Praxen „brutal belastet durch das Impfen“, zumal es für die Hausärzte neben Corona auch noch andere Krankheitsbilder zu behandeln gebe und letztlich auch die Erkältungs- und Grippezeit nun wieder an Fahrt aufnehme.
Interesse an Erstimpfungen zurückgegangen
Parallel dazu beobachte man in der Ärzteschaft, dass das Interesse an Erstimpfungen bedeutend zurückgegangen sei: „Man muss um jede Erstimpfung kämpfen, da ist viel Überzeugungsarbeit gefragt. Auch wenn die Zahlen in Hagen noch vergleichsweise gut sind.“
So sind nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) allein in der Zeit vom 25. bis 29. Oktober mehr als 300 Erstimpfungen in der Volmestadt durchgeführt worden: „Das ist doch beachtlich“, so Kinzius, der darauf verweist, dass vor allem die niederschwelligen mobilen Aktionen maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben.