Hagen. Die Quote lässt aufhorchen: Zwei Drittel der Corona-Patienten in den Hagener Krankenhäusern sind vollständig geimpft.
18 an Covid-19 erkrankte Patienten aus Hagen befinden sich derzeit im Krankenhaus. Das tückische Virus setzt ihnen derart zu, dass sie stationär behandelt werden müssen.
12 dieser 18 Menschen, also genau zwei Drittel, sind nach Auskunft der Stadt Hagen vollständig geimpft – eine unerwartet hohe Quote, die belegt, dass sich auch geimpfte Personen mit Corona nicht nur infizieren, sondern auch schwer erkranken können.
Das sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes
„In Hagen hängt die stationäre Aufnahme geimpfter coronapositiver Patienten häufig mit höherem Lebensalter und schwerwiegenden Vorerkrankungen zusammen“, erläutert Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes Hagen. Ungeimpfte Corona-Patienten würden oft ins Krankenhaus eingewiesen, obwohl sie im Regelfall verhältnismäßig jünger seien und weniger schwerwiegende Begleiterkrankungen aufwiesen.
Für einige der Geimpften gilt auch: „Diese Patienten liegen zum Teil nicht wegen ihrer Coronainfektion im Krankenhaus, sondern wegen anderer Erkrankungen. Die Infektion wurde in diesen Fällen nur durch die turnusmäßigen Testungen im Krankenhaus festgestellt.“ Krankheitsverläufe Geimpfter seien wesentlich leichter und die Patienten befänden sich in der Regel nicht auf der Intensivstation.
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Sechs der 18 Covid-19-Patienten befinden sich auf der Intensivstation, unter ihnen ist nur ein Geimpfter. Drei Patienten müssen beatmet werden, sie sind allesamt ungeimpft. „Auf den Intensivstationen der Hagener Krankenhäuser liegen hauptsächlich ungeimpfte Personen“, sagt Dr. Scholten: „Wir erleben immer wieder tragische Fälle, in denen junge, ungeimpfte Personen ohne Vorerkrankung so schwer am Coronavirus erkranken, dass sie trotz bester Versorgung im Krankenhaus innerhalb weniger Wochen versterben.“ Das Virus sei nach wie vor gefährlich.
Stadt Hagen bietet niederschwellige Impfangebote
Für Dr. Scholten ist die Impfung immer noch der beste Weg, um sich bestmöglich vor Corona bzw. den möglichen Folgeerscheinungen einer Infektion zu schützen: „Ich möchte alle ungeimpften Hagenerinnen und Hagener, bei denen keine gesundheitlichen Gründe gegen eine Impfung sprechen, dazu ermuntern, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen“, appelliert sie. Bereits geimpfte Personen sollten jetzt an eine Auffrischungsimpfung denken.
Die koordinierenden Covid-Impfeinheiten (KoCIs) der Stadt Hagen bieten zu diesem Zweck niederschwellige Impfangebote an: Am Sonntag, 7. November, von 12 bis 18 Uhr können sich alle Hagener auf dem Friedrich-Ebert-Platz gegen Covid-19 impfen oder ihre Impfung auffrischen lassen.
Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen
Mit einem Impfzelt auf dem Hagener Weihnachtsmarkt gibt es von Donnerstag, 18. November, bis Donnerstag, 23. Dezember, ein stationäres Impfangebot. Der Standort des Impfzeltes wird sich neben der Teppich-Rutsche befinden. Sonntags bis donnerstags finden die Impfungen von 14.30 bis 20.30 Uhr statt, freitags bis samstags zwischen 15 und 21 Uhr. Am Totensonntag, 21. November, hat der Weihnachtsmarkt und damit auch das Impfzelt geschlossen.
Durchgeführt werden Erst- und Zweitimpfungen sowie Auffrischungsimpfungen für geimpfte Personen (bei einer Impfung mit Johnson & Johnson nach frühestens vier Wochen, bei Astrazeneca, Biontech und Moderna nach rund sechs Monaten).
Grundsätzlich ist das Impfgeschehen auf die niedergelassenen Ärzte übergegangen. Auch eine Auffrischungsimpfung kann über einen Haus- oder Facharzt erfolgen. Wegen der großen Nachfrage können die Praxen jedoch viele Impfwünsche nicht zeitnah erfüllen, weshalb sich die Stadt zu der stationären Impfstelle auf dem Weihnachtsmarkt entschlossen hat.