Hohenlimburg. Mit bis zu 100.000 Tonnen grünen Stahl wird Bilstein ab 2025 beliefert. Ein Vertrag mit „H2 Green Steel“ wurde nun unterzeichnet

Die Bilstein-Gruppe wird künftig mit bis zu 100.000 Tonnen grünen Stahl pro Jahr beliefert. Das teilte die Geschäftsführung des zweitgrößten Kaltwalzunternehmen in Deutschland am Freitag mit. Das Warmband kommt vom schwedischen Stahlerzeuger „H2 Green Steel“ und soll ab 2025 ausgeliefert werden. „H2 Green Steel“ wurde vor einem Jahr gegründet und will für die Stahlproduktion den Angaben zufolge Wasserstoff nutzen, der ausschließlich mit Grünstrom aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Voraussichtlich Ende 2024 soll die Produktion in einem Werk in Nordschweden starten.

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Auslieferung startet in vier Jahren

An dem schwedischen Stahlhersteller, der vor einem Jahr gegründet wurde, hatte sich die Bilstein-Gruppe frühzeitig als Investor beteiligt. Auf Basis des gelieferten grünen Stahls will Bilstein ab 2025 in der Lage sein, hochanspruchsvolle Kaltbandgüten zu fertigen und an Kunden aus der Automobilindustrie, aus der Möbelindustrie, aus der Sägen- und Werkzeugindustrie sowie aus diversen anderen Branchen zu liefern.

„Das Abkommen mit H2 Green Steel zeigt deutlich, dass unsere Beteiligung an H2 Green Steel im Frühjahr 2021 nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer langfristigen partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem schwedischen Stahl-Start-up war“, so Marc T. Oehler, Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesellschafter der Bilstein-Gruppe, in einer Mitteilung des Unternehmens.

Bedarf an „grünem Stahl“ bedienen

„Mit der nun geschlossenen Vereinbarung, von H2 Green Steel zeitnah pro Jahr bis zu 100.000 t CO2-neutral erzeugtes Warmband zu beziehen, haben wir uns bereits frühzeitig Zugriff auf „grünen“ Stahl gesichert, der in den kommenden Jahren massiv an Bedeutung gewinnen wird. Wir sehen uns hierdurch in der Lage, besser und schneller als der Wettbewerb die massiv steigende Kundenbedarfe an „grünem“ Kaltband bedienen zu können und stärken unsere Position als verlässlicher und nachhaltiger Partner unsere Kunden.“ Die Vereinbarung mit „H2 Green Steel“ ergänze die diversen Projekte und Maßnahmen der Bilstein zur erheblichen Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in allen relevanten Bereichen unternehme, so Oehler weiter.

Produktion im Umbruch

Bis zum Jahr 2035 will die Bilstein-Gruppe seine komplette Produktion, Logistik und Verwaltung an allen deutschen Standorten umstellen. Unterm Strich soll dann kein Gramm klimaschädliches Kohlenstoffdioxid mehr in der Bilanz stehen.

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