Hagen. Sie kamen aus ganz Deutschland, um Hagen nach dem Hochwasser zu helfen. Jetzt bedanken sich die Stadt und Oberbürgermeister bei den Helfern.
Andreas Kühnen aus Brakel ist so jemand. Einfach ins Auto gesetzt. Nach Hagen gekommen. Angepackt. Jenen geholfen, die am 14. und 15. Juli beim Jahrhunderthochwasser so richtig abgesoffen sind. „Wenn Hilfe gebraucht wird, bin ich gern dabei“, sagt der Gastwirt aus Ostwestfalen. „Ich habe unsere Gastwirtschaft für einige Tage runtergefahren und in Dahl eine Woche lang gekocht. 60 bis 80 Liter Eintopf jeden Tag – für Helfer und für Menschen, die vom Hochwasser betroffen waren.“
Menschen wie Andreas Kühnen gibt es viele. Sie haben geholfen, ohne einen Cent dafür zu nehmen. Aus Nächstenliebe, aus Mitmenschlichkeit, aus der inneren Überzeugung heraus, dass man nicht einfach zusehen kann, wie andere um ihre Existenz kämpfen müssen. Jetzt gibt die Stadt Hagen Menschen wie Andreas Kühnen, der nie großes Aufheben um seinen Einsatz gemacht hätte, etwas zurück. Ein herzliches Dankeschön und eine kleine Anerkennung.
Post vom Hagener Oberbürgermeister
Oberbürgermeister Erik O. Schulz hat dieser Tage Briefe verschickt. Viele Briefe. „Hunderte freiwilliger Helferinnen und Helfer aus Hagen, dem Umland, aber auch aus dem gesamten übrigen Bundesgebiet haben im wahrsten Sinne des Wortes alles stehen und liegengelassen und sind nach Hagen gekommen, um dort zu helfen, wo die Not am Größten war“, so der OB. Er wolle sich ganz persönlich, aber auch im Namen der gesamten Stadtgesellschaft Hagen bedanken. Besonders im Namen aller Betroffenen.
„Es war mehr als rührend, wie Helfer den Verzweifelten durch ihr Engagement in den Stunden von Angst und Verzweiflung Trost und ein wenig Hoffnung schenken konnten“, sagt Schulz. Um es dann in dem Schreiben auf den Punkt zu bringen: „Es ist einfach schön, dass es Menschen wie Sie gibt!“
Mineralöl-Konzern stiftet 1000 Tankgutscheine
Der Hintergrund der Aktion: „Die Stadt Hagen hat von dem großen Mineralöl-Konzern Aral/BP 1000 Tankgutscheine mit einem Wert von jeweils 50 Euro erhalten“, so Stadtsprecherin Clara Treude. Zweck der Spende sei es, diese Gutscheine an Helfer weiterzugeben, denen ja schon allein durch ihre Anreise Kosten entstanden seien. „Diese Gutscheine werden gemeinsam mit einem Danksagungsbrief des Oberbürgermeisters an uns bekannte Helfer geschickt.“
Menschen, die in den betroffenen Stadtteilen oft selbst ehrenamtlich Hilfe koordiniert hatten, haben bekannte Kontaktdaten an die Stadt Hagen übermittelt.
Helfer von weiter her angereist
„Viele Helferinnen und Helfer sind von weit her angereist, um die Hagener zu unterstützen“, so Treude weiter, „einige haben sich extra Urlaub genommen.“ Es handele sich um Privatpersonen und Firmen, die teilweise auch mit schwerem Gerät angerückt sind und dabei erhebliche Wege auf sich genommen haben.
1000 Gutscheine stehen zur Verfügung. 325 sind bislang aus Hagen an die Helfer verschickt worden. An Menschen wie Andreas Kühnen – verbunden mit einem ebenso warmen wie herzlichen Dankeschön.