Hagen. Timo Schisanowski (SPD) zieht für Hagen/EN-Süd in den Bundestag ein – Katrin Helling-Plahr (FDP) und Janosch Dahmen (Grüne) über die Liste..

Hagen hat gewählt. Und der klare Gewinner ist Timo Schisanowski, neuer Bundestagsabgeordneter für die SPD und Parteivorsitzender der Sozialdemokraten. 40 Jahre alt. Hasper. Er hat sein Ziel erreicht. Er wird direkt in den Deutschen Bundestag einziehen.

Da spielt es zunächst keine Rolle für die SPD und ihren Kandidaten, dass Schisanowski im Wahlkreis zwar besser als die eigene Partei abschneidet, in Summe jedoch gegenüber der Wahl im Jahr 2017, als noch René Röspel für die Sozialdemokraten antrat, erheblich weniger Prozentpunkte eingefahren hat. Was die Zweitstimmen allerdings angeht, ist die Situation umgekehrt.

Deutlichen Abstand erhofft

Timo Schisanowski jedenfalls jubiliert: „Das ist ein großartiges Ergebnis. Wir haben uns wieder zurückgekämpft. Einen so deutlichen Abstand habe ich mir natürlich erhofft.“

Rund sieben Prozent beträgt der Vorsprung auf Christian Nienhaus (CDU) am Ende. Der Verlagsmanager mit Hohenlimburger Wurzeln hat gekämpft, Präsenz in seiner Heimat gezeigt und am Ende doch den Einzug ins Parlament verpasst. „Ich glaube, dass wir das bei dem Bundestrend hier vor Ort nicht gewinnen konnten. Mein Ziel, mehr Erststimmen zu erreichen als die Partei Zweitstimmen, habe ich erreicht. Bis Anfang Juli hat die CDU deutlich vorne gelegen. Aber wir hatten ein Problem mit unserem Spitzenkandidaten.“

Über Parteigrenzen hinweg

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Immerhin: Weil Katrin Helling-Plahr (FDP) über die Landesliste ihrer Partei in den Bundestag einzieht, ist Hagen demnächst weiter mit zwei Abgeordneten im Parlament vertreten. „Für Hagen ist es wünschenswert, dass wir möglichst viele sind“, so die Juristin Helling-Plahr, die dem Bundestag bereits in der letzten Legislaturperiode angehörte. Jene Frau, die sich besonders im Bereich ethischer Themen über alle Parteigrenzen hinweg engagiert hat, kann sich eine Zusammenarbeit mit allen demokratischen Parteien vorstellen.

Dazu zählen auch die Grünen, deren Kandidaten Janosch Dahmen sie weiter auf den Bundestagsfluren treffen wird. Auch er zog über die Liste ein. „Das Ergebnis auf Bundesebene ist mehr als eine Botschaft. Es ist toll, dass wir mit einem engagierten Wahlkampf den Stimmenanteil verdoppelt haben. Andererseits wollten wir auf Sieg spielen, das ist uns nicht gelungen“, so Dahmen, der erst im Herbst in den Bundestag nachgerückt war. Und weiter: „Ich freue mich, dass die Grünen vor Ort zugelegt haben, aber auch hier hatten wir uns vorgenommen, vor dem Hintergrund der Nichtnominierung von René Röspel deutlich mehr Prozentpunkte zu holen.“

Auch in der Stadt Hagen SPD und Schisanowski vorn

Ein Blick auf das Hagener Ergebnis (ohne Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm und Breckerfeld): Auch hier liegt Schisanowski vorn – wenngleich nicht so deutlich wie im gesamten Wahlkreis. Während die SPD bei den Zweitstimmen zulegen konnte, hat Schisanowski im Vergleich zu seinem Vorgänger Röspel verloren. Offenbar haben einige, die 2017 ihr Kreuz bei Röspel gemacht haben, dieses Mal für Grünen-Kandidat Dahmen gestimmt. Der konnte in Hagen im Vergleich zu seiner Vorgängerin Karen Haltaufderheide erheblich zulegen.

+++ Bundestagswahl in Hagen - die Ergebnisse +++