Hagen. Erik O. Schulz, Oberbürgermeister in Hagen, ruft nach einem Gespräch mit der Jüdischen Gemeinde zu einer Kundgebung vor der Synagoge auf.

Die vermeintliche Anschlagsplanung auf die Synagoge in der Hagener Potthofstraße und die damit verbundenen, zwingend notwendigen Einsätze vieler Sicherheitskräfte haben die Menschen in der Volmestadt zutiefst erschüttert.

Am Montagnachmittag hat sich Oberbürgermeister Erik O. Schulz dazu erneut mit dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Hagen, Hagay Feldheim, ausgetauscht. „Im Laufe des Gesprächs,“ so Schulz, „hat mir Herr Feldheim mitgeteilt, dass er einen stillen Beitrag zur Verbundenheit mit den Mitgliedern der jüdischen Gemeinschaft in Hagen und ein breit getragenes Zeichen sichtbarer Solidarität in diesen schweren Tagen sehr begrüßen würde.“

Auf Wortbeiträge wird verzichtet

In Absprache mit Hagay Feldheim hat Oberbürgermeister Schulz daher alle Mitglieder des Rates sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung dazu aufgerufen, sich gemeinsam mit ihm und dem Verwaltungsvorstand am kommenden Donnerstag, 23. September, um 14 Uhr für ca. 15 Minuten still vor der Synagoge in der Potthofstraße zu versammeln.

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„Auf diesem Wege darf ich auch alle Bürgerinnen und Bürger herzlich darum bitten, sich dieser Solidaritätsbekundung anzuschließen, um damit weithin sichtbar zu zeigen, dass wir alle untrennbar an der Seite der Menschen jüdischen Glaubens stehen und dass wir jedwede Form von Antisemitismus – von welcher Seite auch immer – niemals auch nur einen Millimeter tolerieren werden.“

Auf Wortbeiträge während dieser Veranstaltung wird im Einvernehmen mit Hagay Feldheim verzichtet.

Solidaritätsbekundung mit Kerzen

Nach dem geplanten Anschlag auf die Synagoge in Hagen hatten sich bereits am Montagabend in der Nähe des Gotteshauses Hagener zu einer Solidaritätskundgebung getroffen. Sie wollten damit zeigen, dass sie in diesen schweren Stunden an der Seite der Jüdischen Gemeinde stehen. „Uns war es wichtig, ein Signal auszusenden“, sagt Bastian Wessel, der die Kundgebung kurzfristig organisiert und über die sozialen Netzwerke zur Teilnahme aufgerufen hatte. „Wir haben uns eng abgesprochen mit Hagay Feldheim, dem Vorsitzenden der Gemeinde, und haben seine Wünsche und Anregungen aufgegriffen.“

Nach der Kundgebung stellten ausgewählte Teilnehmer Kerzen vor der Synagoge ab.