Hagen. Nach einer ersten groben Schätzung geht die Stadt Hagen davon aus, dass die Beseitigung der Regenflut-Schäden 235 Millionen Euro kosten wird.
Die Stadt Hagen hat am Mittwoch eine vorläufige Schadenssumme in Höhe von 235 Millionen Euro aufgrund der Starkregenfluten vom 14. Juli an die NRW-Landesregierung in Düsseldorf gemeldet. Das hat Finanzdezernent Christoph Gerbersmann bestätigt. Allerdings betonte er: „Für eine wirklich seriöse Schätzung sind wir noch Wochen zu früh.“ Gleichzeitig zeigte er Verständnis dafür, dass man sich am Rhein einen ersten Überblick verschaffen wolle, um die Dimensionen der Flutfolgen zumindest materiell greifen zu können.
Zuvor hatten der Wirtschaftsbetrieb Hagen, die kommunalen Umweltbehörden sowie weitere federführende Abteilungen der Stadt versucht, nach einer ersten Schadensaufstellung die Folgen der Zerstörungen aufzuaddieren. Dabei wurde vorzugsweise auf das Straßennetz, Brücken, Mauern, Kanäle, Bäche, Ölschäden, Hochbauten, IT-Havarien sowie die Versorgungssysteme von Enervie (Strom, Gas, Wasser, Trafoanlagen) geblickt. Kämmerer Gerbersmann räumt allerdings ein, dass es vorzugsweise bei Kanälen, Bachdurchlässen oder Stützmauern noch kein abschließendes Bild geben könne.
Stadt sammelt Schadensmeldungen
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Parallel bittet die Untere Wasserbehörde alle Betroffenen um die Meldung von entstandenen Schäden. Denn erst mit dem zurückgehenden Wasser wird vielerorts deutlich, wo beispielsweise Ufermauern zerstört, Böschungen unterspült oder abgängig sowie Gebäudefundamente freigelegt wurden. Hierbei handelt es sich häufig um genehmigungspflichtige bauliche Anlagen. Viele Starkregenflut-Opfer müssen diese Schäden vor dem Hintergrund der Verkehrssicherheit, der Vermeidung von Folgeschäden oder aus anderen Gründen kurzfristig sichern oder beheben. Dies führt jedoch gleichzeitig zu Unsicherheiten, da eine Planung, gegebenenfalls eine Genehmigung und eine anschließende Durchführung solcher Maßnahmen in der jetzigen Situation kurzfristig nicht möglich ist.
Unbürokratische Lösungen
Aus diesen Gründen bittet die Untere Wasserbehörde der Stadt Hagen die betroffenen Bürgerinnen und Bürger darum, sich per E-Mail an umweltschaden@stadt-hagen.de zu melden und ihr Anliegen zu schildern. Die Meldungen sollten Angaben wie die Adresse, eine kurze Beschreibung des Schadens, eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner sowie einen Telefonkontakt enthalten. Dies ermöglicht der Unteren Wasserbehörde einerseits zusammen mit den Betroffenen die jeweilige Situation zu erörtern und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und andererseits einen Gesamtüberblick über die Lage an den Hagener Gewässern zu erhalten. Die Bearbeitung der Meldungen wird möglichst unbürokratisch und unter Beachtung der Dringlichkeit erfolgen.