Hagen. Die Stadt Hagen will nach dem Hochwasser in Delstern ein unterspültes Fachwerkhaus kaufen und der Volme mehr Raum geben. Eine Sorge aber bleibt.

Es tut sich was im Hochwassergebiet Delstern: Die Stadt Hagen will ein unterspültes Fachwerkhaus kaufen und abreißen, damit die Volme künftig mehr Raum hat, um sich auszudehnen. So hat die Verwaltung mittlerweile mit Wolf Klasen Kontakt aufgenommen. Ein konkretes Kaufangebot will man ihm bald unterbreiten.

Klasens Fachwerkhaus, das unmittelbar an der Volme steht, ist durch das Hochwasser unterspült worden. Ob er jemals wieder einziehen kann, ist offen.

Stadt Hagen will Fachwerkhaus am Fluss kaufen

Immerhin: Die Untere Boden- und Wasserschutzbehörde war in der Zwischenzeit vor Ort. „Die Stadt Hagen wird dem Besitzer ein Kaufangebot machen“, sagt Clara Treude, Sprecherin der Stadt Hagen. „Das Haus würde selbst bei kleineren Hochwasserereignissen in Mitleidenschaft gezogen. Unser Ziel wäre es, das Gebäude abzureißen und ein kleineres Überschwemmungsgebiet zu schaffen.“

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Klasen, der begonnen hat, das Haus aufzuräumen und zu trocknen, bestätigt das Interesse der Stadt. „Die Immobilie soll jetzt begutachtet werden“, sagt er, „dann warte ich auf das Angebot. Ich hoffe, dass das möglichst schnell geht und dass ich dann Gewissheit habe. Es ist zumindest fraglich, ob es Sinn macht, an dieser Stelle alles wieder aufzubauen. Es müsste zumindest eine Mauer her, die das Gebäude vor künftigen Hochwassern schützt.“ Seit der Flut wohnt er bei seiner Mutter. Auf Dauer sei das aber kein Zustand.

Sorge vor Überschwemmungsgebiet

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Sorge macht das Vorhaben der Stadt allerdings den übrigen Anwohnern in der Straße Laake. „Wenn auf unserer Seite nun eine Überschwemmungsfläche entstehen soll, fürchten wir, dass bei der nächsten Flut das Hochwasser wieder auf unsere Grundstücke und in die Keller läuft“, sagt Matthias Adolphs, der die Interessen der Anwohner bündelt. „Die genauen Pläne kennen wir nicht. Aber auf der gegenüberliegenden Seite könnte man der Volme Raum geben, um sich bei Hochwasser auszudehnen.“

Also dort Ende der 70er-Jahre ein Erdwall für die Umgehungsstraße aufgeschüttet wurde, hatten die Anwohner in einem Schreiben an die Verwaltung vor den Folgen im Falle eines Hochwasser gewarnt. Damals leider vergeblich.

Politik will sich bald mit Hochwasserschutz beschäftigen

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Mit dieser Situation will sich nun auch die Politik noch einmal intensiver beschäftigen. „Es ist wichtig, den Blick jetzt nach vorn zu richten und zu überlegen, wie man den Bereich vor künftigen Hochwassern schützen kann“, so Bezirksbürgermeister Michael Dahme (SPD). „Ich glaube, es macht Sinn, da auch noch einmal externe Expertise einzuholen. Wir werden in der Bezirksvertretung diskutieren, ob es nicht Sinn macht, dem Fluss auch gegenüber der Straße Laake wieder mehr Raum zu geben.“