Hohenlimburg. Die Bürger für Hohenlimburg kritisieren, dass die Hagener Verwaltung wichtige Fragen der Bürger bislang nicht öffentlich klärt.

Den Stadtbezirk Hohenlimburg traf die Jahrhundertflut am 14. Juli dieses Jahres besonders schlimm. Hans-Joachim Bihs, Vorstand des Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH), gab in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Hohenlimburg einen auch fotografischen Einblick in die Schadenslage. Was dort noch nicht beantwortet wurde, waren Fragen, die die Bürger für Hohenlimburg (BfHo) zuvor gestellt hatten. An diesem Umgang übt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Frank Schmidt deutliche Kritik.

Acht Fragen, die weitestgehend unbeantwortet bleiben

Die Verwaltung, so Schmidt, habe in der Sitzung und in der Präsentation alle acht konkreten Fragen der BfHo zum Thema komplett unbeantwortet gelassen, obwohl diese vor der Sitzung fristgerecht eingereicht worden seien. Dazu zählen: 1. Welche Schäden trug das Hohenlimburger Rathaus davon? 2. Wurden im Hohenlimburger Rathaus durch das Hochwasser Akten vernichtet? Wenn ja: Sind diese Akten auch in digitaler Form vorhanden? 3. In welchem Maße sind die Hohenlimburger Schulen von dem Hochwasser betroffen, insbesondere die Wilhelm-Busch-Schule, die Wesselbachschule und die Kaufmannsschule II (Gasstraße). 4. Welche Buslinien werden aufgrund des Hochwassers nur eingeschränkt oder gar nicht bedient? Bis wann werden die Einschränkungen voraussichtlich andauern? 5. Wann wird der Personen- und Güterverkehr auf der Bahnstrecke in Hohenlimburg voraussichtlich wieder aufgenommen? 6. Ab wann kann die Fußgängerunterführung Bahnstraße/Herrenstraße voraussichtlich wieder genutzt werden? (Anm. d. Red: Sie ist in der Zwischenzeit gereinigt und freigegeben worden). 7. Ab wann kann die Kreisstraße 24 zwischen Hohenlimburg und Veserde voraussichtlich wieder befahren werden? 8. Wird es chemische Untersuchungen der Schlämme geben, die teilweise von Industrie- oder Brachflächen in private Gärten gespült wurden?

Bezirksvertreter in Pflicht genommen, aber keine Antworten geliefert

„Ich habe großes Verständnis dafür, dass die Verwaltung wegen des Hochwassers und der damit verbundenen Folgen aktuell viel zu tun hat, und dies unter erschwerten Bedingungen. Dennoch muss es möglich sein, relativ einfache Fragen, die von elementarer Bedeutung für viele Betroffene sind, zu klären, damit sich die Menschen entsprechend auf die damit verbundenen Umstände einstellen können“, so Schmidt, der den besonders betroffenen Raum Oege, Nahmer, Wesselbach auch im Rat der Stadt vertritt.

Schmidt weiter: „Der Oberbürgermeister hat uns Bezirksvertreter als Ansprechpartner für die Betroffenen besonders in die Pflicht genommen. Dann müssen wir aber auch die entsprechenden Informationen bekommen, um den Leuten Auskunft geben zu können.“

Schmidt betont, dass es sich bei den Fragen keineswegs um Lappalien handele: „Da geht es zum Beispiel um zu untersuchende Schadstoffe, die mit den Schlämmen auf die Grundstücke der Anwohner gespült wurden, um Einschränkungen im Bus- und Zugverkehr oder auch um Beeinträchtigungen in den Schulen.

Die Belastung der Verwaltung rund um Flut-Fragen ist aktuell hoch

Die Betroffenen wollen wissen, wie für sie die Rahmenbedingungen in den kommenden Wochen sein werden. Wenn mir nicht einmal in Aussicht gestellt wird, dass diese Fragen wenigstens in der nächsten BV-Sitzung am 30. September beantwortet werden, dann ist das nicht in Ordnung.“ Der BfHo-Politiker will das Problem nun im Ältestenrat zum Thema machen.

Die Belastung der Verwaltung rund um das Hochwasserthema ist in der Tat hoch in diesen Tagen. Hans Joachim Bihs hatte in der Sitzung der BV besonders schlimm getroffene Hohenlimburger Gebiete gezeigt: Sundernstraße Holthauser Bach, das Holthauser Oberdorf, der Hirseier Bach als Zulauf des Wesselbaches, Schleipenbergstraße, Schmittauer Straße, Obernahmer Straße oder die Wilhelmstraße waren besonders schockierende Schadensbeispiele im Stadtbezirk Hohenlimburg.