Hagen. Fast 500 Leserinnen und Leser haben abgestimmt, wie sie über die Zukunft der Hochbrücke denken. Ausgewählte Stimmen.
Die Vision einer grünen Brücke, die in einigen Jahren möglicherweise in Altenhagen entstehen könnte, bewegt die Stadt. Der Hintergrund: Im Zuge der dringend notwendigen Erneuerung der Eckeseyer Brücke (in acht bis zehn Jahren) rückt auch die Zukunft der Ebene 2 im Stadtteil in den Fokus. Neben einem Abriss kommt auch die Umnutzung der Hochbrücke als Attraktion in Frage (wir berichteten). Möglichst früh will die Stadt dabei die Bürger mit ins Boot holen: Im Rahmen der Jubiläumsausstellung wird im Osthaus-Museum ein erstes visionäres Glasmodell gezeigt, wie diese grüne Brücke aussehen könnte. Im Rahmen dieser Ausstellung sollen auch weitere Bürger-Anregungen und Kritik gesammelt werden.
Auch die Redaktion hat einen Aufruf gestartet: Leser sollten abstimmen. Abriss oder Attraktion? Fast 500 Leserinnen und Leser haben online über diese Frage abgestimmt. Mit dem Ergebnis: 63 Prozent der Befragten stimmten für eine grünere Version der Hochbrücke in der Zukunft, 37 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, die Brücke endlich abzureißen. Auch Leser haben sich auf den Aufruf hin gemeldet. Einige ausgewählte Stimmen.
Leserstimmen zur Hochbrücken-Planung
Das wird enden wie in Wehringhausen mit einer Trinker- und Drogenszene. Es wird nicht lange dauern, bis die ersten Flaschen auf die Bahnhofskreuzung fliegen - Fabian Flagge
Ist den Träumern klar, dass sie von einer Hauptverkehrsachse sprechen, die nicht einfach so aufgegeben werden kann? - Stefan Kieselbach
Tolle Idee! - Melanie Körner
Das ist in meinen Augen lächerlich und ein Unfug gegenüber einer fortschreitenden, modernisierten Verkehrslage in einer Stadt wie Hagen. Das sind Sandkastenspiele und hat mit der Realität im Leben wenig zu tun. Es ist Quatsch, weil dieses Visionsdenken der Stadt Hagen als Sonderposten zusätzliche Kosten aufbürdet, die der Steuerzahler im Endeffekt blechen muss. - Gottfried Linneweber
Die Brücke sollte saniert werden, damit sie zum Fahren benutzt werden kann. Sie entlastet die Innenstadt. Alles andere ist unsinnig. - Roswitha Färber
Vermutlich wäre ein Abriss teurer, von daher würde ich einen Park bevorzugen. - Heike Heuer
Coole Sache mit dem Garten und wird auch Besucher anlocken. Demzufolge sollten sich die Kosten amortisieren, wenn man es richtig aufzieht und danach in die Innenstadt lockt. In New York gibt es sowas bereits und es ist eine Touristenattraktion. - Sarah Weber
Habe ich etwas verpasst? Wo soll denn dann der Verkehr dann hergeleitet werden? Gibt es dann noch mehr Chaos in dieser Stadt? Ich finde es gut, Grünflächen und Parks zu planen, aber was haben wir in dieser Stadt davon? Wilhelmsplatz, Eilper Denkmal, die Fußgängerzone in Haspe vor dem Torhaus, der Park hinter der Sparkasse in Hagen – alle vermüllt. An Kindergärten und Schulen, auf öffentlichen Grünflächen das gleiche Bild! Müll und Unkraut! Die Anlagen werden, wenn überhaupt, nur sporadisch gepflegt. Nicht zuletzt das Tierheim! Das Unkraut steht bis zu einem Meter hoch. Zäune, die von Ackerwinden und Brennnesseln überwuchert werden. Auf den Plänen sieht immer alles super aus, aber in relativ kurzer Zeit verkommt alles oder muss dann mit hohem (finanziellen) Aufwand gepflegt oder instand gesetzt werden. Dafür fehlt aber das Geld. . .- Birgit Ganskow
Lasst die Brücke doch bitte, wie sie ist. Ich vertraue keinem Gutachten, welches behauptet, die Brücke bräuchten wir nicht für einen fließenden Verkehr. Immer wenn ich „unten rum“ fahre, dauert es gefühlt ewig. Den Park braucht kein Mensch. - Dan Beck
Gar nicht so schlecht – die Brücke als Teil einer neuen, schnellen Radwegeanbindung quer durchs Volmetal bis zu den Hagener Ruhrseen. Könnte doch was werden. - Johannes Schmitz
Ich finde die Idee eines Stadtteilgartens zwar charmant. Ein Abriss hätte allerdings den Vorteil, dass dort, wo jetzt die Brückenpfeiler stehen, eine Fahrspur von der Altenhagener Brücke in Richtung Kegelzentrum entstehen könnte. - Elke Freund
Bürger frühzeitig beteiligen
Ziel ist es, die Bürger in diesem Prozess so früh wie möglich mitzunehmen und das Thema in den nächsten Jahren immer wieder öffentlich zu diskutieren. „In die konkrete Planung werden wir frühestens in ein paar Jahren einsteigen können“, erklärte Baudezernent Henning Keune zuletzt. Grundsätzlich jetzt schon über Ideen zu sprechen, sei nicht verkehrt. Außerdem, so Dr. Tayfun Belgin, Museumsdirektor, gebe es verschiedene Möglichkeiten, immer wieder für das Projekt zu werben: „Man könnte das Thema über das Modell direkt in die einzelnen Hagener Stadtteile tragen. Denkbar wäre auch, wieder Brückenfeste vor Ort zu veranstalten, wie das 2010 schon einmal gemacht wurde.“