Altenhagen. Diskussion um die Zukunft der Ebene 2 in Altenhagen: Bürger können im Rahmen einer Ausstellung ihre Ideen für einen Stadtteilpark einbringen.

Dieses Betonmonster ist wahrlich keine städtebauliche Schönheit – die Ebene 2 in Altenhagen. „Im Zuge der dringend notwendigen Erneuerung der Eckeseyer Brücke stellt sich die Frage, wie es mit der Hochbrücke weitergeht“, sagt Baudezernent Henning Keune. Letztlich gibt es zwei Optionen: Abriss oder Attraktion. „Ein Stadtteilpark in luftiger Höhe wäre für Hagen ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und würde den Stadtteil aufwerten“, so der Baudezernent. Und obwohl es nicht nur Fürsprecher gibt und noch viele Fragen offen sind – zum Beispiel ob auf die Verkehrsfunktion tatsächlich verzichtet werden kann und auf welchen Wegen die Verkehrsströme künftig durch die Stadt gelenkt werden – will man in der Verwaltung die Idee keinesfalls zu früh aufgeben.

„Perspektivisch gesehen wird die Umsetzung so eines Stadtteilparks frühestens in acht bis zehn Jahren möglich. Bis es in die konkrete Planung geht – heißt: in der Politik aber auch in Bürgerversammlungen – wird es ebenfalls noch Jahre dauern“, so Keune. Die Stadt will die Idee aber schon jetzt in die Öffentlichkeit tragen. Nicht zuletzt, um die Gedanken der Bürger einzufangen, Anregungen, Kritik und Ideen zu sammeln. Das wird möglich mit einer besonderen Ausstellung.

Modell veranschaulicht Vision

Ähnlich wie für den Highline Park in New York damals, der mittlerweile Millionen Besucher anzieht, muss auch für diese Idee geworben werden“, erklärt Künstler Clemens Weiss, der den Brückenpark in einem Glas-Modell visualisiert hat, die Idee zum Kunstprojekt „Eine grüne Brücke für Hagen“. Gezeigt wird sein Modell im Osthaus-Museum im Rahmen der Jubiläums-Ausstellung „Hagen. Die Stadt. Geschichte - Kultur - Musik“ vom 4. September bis zum 21. November. Nicht zuletzt, weil die Ausstellung auch in Hagens Zukunft blicken soll. „Das Ziel ist es, diese Utopie zur gemeinsamen Sache zu machen und Diskussionen anzuregen“, betont auch Mitinitiator Dr. Bernhard Kühmel. „Wir haben in mehr als 70 Interviews schon jetzt Ideen von Anwohnern eingefangen“, geben Weiss, Kühmel sowie Claudia van Koolwijk (ebenfalls am Projekt beteiligt) Einblicke – auch das wird in der Ausstellung gezeigt. Bis jetzt gebe es viel Rückhalt in der Stadt.

Aber kommt die Ausstellung mit Blick auf den Planungszeitraum nicht Jahre zu früh? „Nein“, sagt auch Dr. Tayfun Belgin, Direktor des Osthaus Museums. „Es geht darum, die Menschen frühzeitig mitzunehmen. Das Modell könnte auch in den Stadtteilen gezeigt werden. Ähnlich wie 2010 könnte man weitere Brückenfeste veranstalten.“ Besucher sollen zudem ihre Ideen auf Karten im Museum festhalten können. Das Modell zeichnet ein grüneres Zukunftsbild von Altenhagen. Mit Cafés an der Volme, Lauf- und Radfahrmöglichkeiten. „Sowas kann einen Stadtteil verändern“, betont Keune. Bis jetzt bleibt das alles aber noch Utopie.