Hagen. Auch große Teile von Eilpe wurden schwer vom Hochwasser getroffen. Björn Ebeling rettete zwei Passanten aus den Fluten.

Schlamm liegt auf den Straßen, Ampeln sind ausgefallen und der Strom in vielen Häusern konnte immer noch nicht wiederhergestellt werden. Auch am Wochenende nach dem schweren Unwetter sind dessen Folgen allgegenwärtig.

Anwohner räumen Keller aus und machen sich daran, die Schäden zu beseitigen. „Das wird noch etwas dauern“, meint Saskia Bergmann, die unweit des Eilper Denkmals wohnt: „Aber der Zusammenhalt hier in der Nachbarschaft ist groß.“ Jeder versuche zu helfen, ob durch Sachspenden oder durch das Anpacken beim Heraustragen von zerstörtem Inventar.

podcast-image

Der Sperrmüllcontainer auf dem Bürgersteig füllt sich schnell. Bretter, technische Geräte – vieles muss weggeworfen werden. Der Inhalt eines ganzen Kellers. „Den Container haben wir selbst organisiert“, erzählt Saskia Bergmann.

Vom Unwetter überrascht

Wie die anderen Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Eilper Straße wurde auch sie in der Nacht zum Mittwoch erstmals vom Unwetter überrascht. Als die Feuerwehr am nächsten Morgen nach dem Abpumpen des Kellers wieder abrückte, stand das nächste Unglück unmittelbar bevor. Am Mittwochnachmittag wurde Eilpe vom Volmehochwasser getroffen. „Da lief unser Keller ein zweites Mal voll“, berichtete Ingrid Bergmann, die ebenfalls in dem Haus wohnt.

Auch interessant

Hüfthoch habe das Wasser auf den Straßen gestanden. „Wir haben dann noch mit drei Leuten versucht, die Haustür zuzuhalten“, so Bergmann. Die Lage sei ernst gewesen.

Auch in der Delsterner Straße stieg am Mittwochnachmittag das Wasser rasant an. Anwohner Björn Ebeling beobachtete, wie zwei Passanten auf der Straße von den Fluten mitgerissen wurden. Er reagierte schnell: „Gemeinsam mit einem Nachbarn habe ich die beiden herausgezogen“, erzählt er: „Sie waren körperlich unverletzt.“ Der Schock aber habe tief gesessen. Dass niemand ernsthaft verletzt wurde, freut ihn, doch der durch das Unwetter entstandene finanzielle Schaden sei groß.

Inventar auf Bürgersteig gebracht

„Unseren gesamten Keller hat es erwischt“, erzählt Björn Ebeling. „Waschmaschine und Gefriertruhe müssen entsorgt werden. Dazu kommen noch viele Dinge, an denen Erinnerungen hängen.“

Ähnlich sieht es im Keller von Saskia Bergmann aus. „Bei uns sind auch die Öltanks ausgelaufen“, berichtet sie. Das sei ebenfalls ein Problem und leider auch im ganzen Haus zu riechen.

Auch interessant

Auch den Friseursalon von Özgür Varli in der Eilper Straße hat das Hochwasser der Volme hart getroffen. Teile des Inventars hat er bereits am Samstag auf den Bürgersteig getragen, alles ist von einer braunen Schlammschicht überzogen: „Meine gesamten Böden sind ruiniert. Die meisten Möbel muss ich auch wegwerfen“, berichtet Varli. Seine Versicherung habe er bereits angerufen. „Doch die zahlt nicht bei Elementarschäden.“

Technisches Gerät dringend benötigt

Was sich die Anwohner der vom Unwetter betroffenen Straßen aktuell besonders wünschen würden? „Wir benötigen technisches Gerät, etwa Heizlüfter“, erzählte Saskia Bergmann. „Eine zentrale Stelle, an der Werkzeug und andere Hilfsmittel ausgegeben werden, wäre super.“

Die Aufräumarbeiten in Eilpe und Delstern werden sich noch über die nächsten Tage hinziehen. Wie lange sie dauern werden, ist schwer einzuschätzen.