Hagen. Die Hagener Feuerwehr warnt vor Infektionskrankheiten, die sich bei den Aufräumarbeiten verbreiten könnten. Es bestehe ein erhöhtes Risiko.
Durch die Überflutung bestehe in weiten Teilen von Hagen ein erhöhtes Risiko, an Infektionskrankheiten zu erkranken. Darauf weist das städtische Amt für Brand- und Katastrophenschutz (Feuerwehr) hin. Insbesondere sind eine Erhöhung von fäkal-oral übertragbaren Erkrankungen, besonders bei Aufräumarbeiten, zu verzeichnen.
Soweit möglich, sollte der direkte Kontakt mit Schmutzwasser, Schlamm, Tierkadavern, verunreinigten Flächen und Geräten vermieden werden. Es empfehle sich, Aufräumarbeiten ausschließlich mit Schutzmaterial (z.B. Gummistiefel, wasserabweisende Kleidung und wasserdichte Handschuhe) durchzuführen.
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Außerdem bestehe durch die Aufräumarbeiten eine erhöhte Verletzungsgefahr, so dass man auf einen bestehenden Tetanus-Schutz achten sollte. Eine Tetanusimpfung muss alle zehn Jahre aufgefrischt werden.
OP-Mundschutz reicht nicht aus
Bei stark spritzendem oder versprühendem Wasser sollte zusätzlich eine FFP2-Maske oder ein ähnlicher Schutz getragen werden, so die Feuerwehr der Stadt Hagen. Ein OP-Mundschutz könne keinen ausreichenden Schutz der Atemwege bieten. Kinder, immungeschwächte Menschen und Personen mit offenen Wunden sollten sich an Aufräumarbeiten wegen eines erhöhten Infektionsrisikos nicht beteiligen.
Um das Risiko einer übertragbaren Krankheit zu minimieren, muss man konsequent auf die Einhaltung der Handhygiene achten. Vor Gesichtsberührungen (auch Rauchen), der Nahrungszubereitung sowie beim Essen müssen die Hände gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Eine Desinfektion der Hände werde in den meisten Fällen nicht ausreichen, da die Verschmutzungen der Haut und unter den Fingernägeln nicht beseitigt werden und man nur den Schmutz oberflächlich desinfiziere.
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Nach Abschluss der Arbeiten, so die Feuerwehr, werde gründliches Duschen empfohlen. Verunreinigte Kleidung oder Textilien müssten bei 60°C gewaschen werden.
Pathogene Erreger und Gefahrenstoffe
Trinkwasser aus Brunnen in Überschwemmungsgebieten müsse vor einer erneuten Nutzung labortechnisch untersucht werden, da sich hier pathogene Erreger und andere Gefahrstoffe ansammeln könnten. Von einer Nutzung von Wasser aus Bächen und Teichen nach einer Überschwemmung zur Versorgung von Gemüse- und Obstanbauten rät die Stadt aus dem gleichen Grund ab.
Lebensmittel aus Überschwemmungsgebieten, die mit dem Flutwasser in Berührung gekommen sind, dürfen nicht mehr konsumiert werden. Sie sind über den Hausmüll zu entsorgen. Koch- und Essgeschirr müssen vor der Nutzung gründlich gereinigt werden, optimalerweise per Geschirrspüler bei 60°C.
Zum Schutz vor Insektenstichen sollte geschlossene Kleidung getragen werden. Die Entsorgung von Gülle, Fäkal- und Sammelanlagen sowie organischen Überschwemmungsresten (z.B. Speisereste) sollte so schnell wie möglich erfolgen. Beim Auftreten von Krankheitsanzeichen wie Fieber, Durchfall, Erbrechen, Verletzungen und anderen gesundheitlichen Problemen, die In Verbindung mit den Aufräumarbeiten stehen, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.