Hagen. Große Geste von Menschen, die es derzeit selbst nicht leicht haben: Die entlassenen Hawker-Arbeiter in Hagen sammelten für todkranke Kinder.
Die entlassenen Mitarbeiter des Hagener Batterieherstellers Hawker haben trotz ihres Rauswurfs ein großes Herz gezeigt: Sie sammelten Geld in ihren Reihen und übergaben es dem Kinder- und Jugendhospizdienst Sternentreppe in Hagen. „Eine bemerkenswerte Spende“, freute sich Anja Majus, Vorstandsassistentin der Caritas, zu der der Hospizdienst gehört.
160 Arbeiter hatten am 30. Juni ihren letzten Arbeitstag bei Hawker in Wehringhausen. Im November hatte der Enersys-Konzern im fernen Pennsylvania/USA, zu dem die frühere Varta gehört, bekannt gegeben, dass die Batterieproduktion in Hagen nach 134 Jahren eingestellt werde.
Zuletzt waren es Akkumulatoren für Gabelstapler, Flurförderfahrzeuge und elektrische Hubwagen, die in Hagen hergestellt wurden. Lediglich einige Spezialbatterien für Deutschlands Vorzeige-Zug ICE werden zukünftig noch in Hagen produziert.
2000 Euro für Sternentreppe
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Die jetzige Sammelaktion der auf die Straße gesetzten Arbeiter hatten Andreas Mang und Ralf Schnietz, die zu den gekündigten Mitarbeitern gehören, auf die Beine gestellt. Die Geschäftsleitung von Hawker rundete auf, so das schließlich 2000 Euro für die Sternentreppe zusammen kamen. Während einer Abschiedsfeier vor dem alten Pförtnerhaus von Hawker übergaben Schnietz und Mang das Geld an Koordinatorin Antje Sendzik.
Der Großteil der 160 vom Konzern gekündigten Arbeiter ist zum 1. Juli in eine Transfergesellschaft (BOB Transfer GmbH) gewechselt in der Hoffnung, über dieses arbeitsmarktpolitische Instrument eine neue Beschäftigung zu finden. Dort werden sie nicht nur für künftige Aufgaben fit gemacht, sondern erhalten 80 Prozent des zuletzt gezahlten Nettolohns.
Pro Berufsjahr ein Monatsgehalt
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Darüber hinaus gab es für jeden Beschäftigten pro Berufsjahr ein Monatsgehalt als Abfindungszahlung. „Die meisten Kollegen sind mit diesem Abschluss zufrieden. Was in den Verhandlungen erreicht wurde, ist ein wirklich guter Abschluss“, so Betriebsratsvorsitzender Andreas Koll.
Die 180 Angestellten im Bereich der Administration, bei Service, Vertrieb, Controlling, IT, Sicherheitsdienst und Verwaltung, deren Außendienstkräfte zum Teil weltweit unterwegs sind, werden in Hagen zunächst weiter beschäftigt – wie lange, das wagt nach der Stilllegung der Produktion niemand vorherzusagen.